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Die Schwierigkeitsstufe für das Mining von Bitcoin steht kurz davor, weiter zu sinken. Durch einen plötzlichen Rückgang der gesamten Rechenleistung des Netzwerks, der sogenannten Hashrate, wird es für Miner deutlich einfacher, neue Blöcke zu finden. Schätzungen zufolge handelt es sich um den größten Rückgang seit über drei Jahren.
Mining wird einfacher
Die Mining-Schwierigkeit von Bitcoin steht vor dem größten Rückgang seit Juli 2021. In den vergangenen zwei Wochen ist die gesamte Rechenleistung des Netzwerks um etwa 30 Prozent gesunken – und es ist gut möglich, dass sie weiter fällt.
Laut Daten von Mempool.space wird die Schwierigkeitsstufe innerhalb von fünf Tagen um weitere 9 Prozent gesenkt. Diese Anpassung erfolgt automatisch alle 2016 Blöcke, um sicherzustellen, dass Transaktionen im Durchschnitt alle zehn Minuten verarbeitet werden. Ein solcher Rückgang ist nicht ungewöhnlich, doch in dieser Größenordnung selten. Zuletzt gab es eine ähnlich starke Korrektur nach dem chinesischen Mining-Verbot im Jahr 2021.
Das bedeutet, dass es für Miner wieder einfacher wird, neue Blöcke zur Blockchain hinzuzufügen. Diese Entwicklung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem viele Miner durch steigende Energiekosten und die jüngste Halbierung der Blockbelohnung unter Druck stehen.
Sommerlicher Druck auf Miner
Der Zeitpunkt dieses Rückgangs ist auffällig, aber nachvollziehbar. In den Sommermonaten steigen in vielen Regionen der Welt die Stromkosten – bedingt durch vermehrte Nutzung von Klimaanlagen und eine höhere Belastung der Stromnetze. Das führt dazu, dass viele Miner, insbesondere jene mit älterer oder weniger effizienter Hardware, ihre Geräte vorübergehend abschalten. Dieses saisonale Phänomen sorgt also für weniger Konkurrenz und eine niedrigere Hashrate.
Hinzu kommt die jüngste Halbierung der Blockbelohnung. Seit April 2024 erhalten Miner nur noch die Hälfte der Bitcoins pro Block, was die Rentabilität erheblich beeinträchtigt. In Kombination mit den hohen Strompreisen ist es nachvollziehbar, dass einige Akteure zeitweise einen Schritt zurücktreten.
Hashprice wieder im Aufwind?
Für Miner, die weiterhin aktiv sind, ist das eine gute Nachricht. Durch die sinkende Schwierigkeitsstufe wird es leichter, einen Block zu finden. In der vergangenen Woche wurde im Bitcoin-Newsbereich berichtet, wie viel es im Durchschnitt kostet, einen Bitcoin zu minen. Miner sind profitabel, solange der Bitcoin-Preis über ihren Produktionskosten liegt.
Solange der Preis von Bitcoin – derzeit bei etwa 105.000 Dollar – stabil bleibt oder steigt, werden ihre Einnahmen pro Recheneinheit (die sogenannte Hashprice) zunehmen. Ein steigender Hashprice bedeutet, dass Miner wieder etwas mehr Spielraum erhalten. Es könnte sogar zu einem vorübergehenden Anstieg der Anzahl aktiver Miner kommen, falls sich die Gewinnmargen verbessern.