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Der Bitcoin-Kurs ist in den letzten Monaten erneut stark in Bewegung geraten, mit einem Höhepunkt in Form eines neuen Allzeithochs von fast 123.000 US-Dollar im Juli.
Doch laut Tom Lee, Mitbegründer des Forschungsunternehmens Fundstrat, ist dies längst nicht das Endziel.
In einem aktuellen Interview prognostiziert er, dass der Preis noch in diesem Jahr auf 250.000 US-Dollar (214.000 Euro) steigen könnte – und langfristig sogar in Richtung 1 Million Dollar.
Optimismus trotz Zweifeln am Bitcoinmarkt
Während einige Analysten ihre Erwartungen etwas nach unten korrigiert haben, bleibt Lee auffallend optimistisch. In dem Podcast „Coin Stories“ erklärte er, dass Bitcoin noch genügend Spielraum für weiteres Wachstum habe.
„Ich denke, dass Bitcoin vor Jahresende von 120.000 Dollar auf 200.000 oder vielleicht sogar 250.000 Dollar steigen kann.“
Das ist eine bemerkenswerte Einschätzung – insbesondere angesichts der uneinheitlichen Signale vom Markt.
Große Namen wie Bernstein und Standard Chartered haben ihre Kursziele für dieses Jahr auf 200.000 Dollar gesetzt, während andere Analysten wie Markus Thielen von knapp 160.000 Dollar ausgehen.
Lee glaubt jedoch, dass sich etwas Grundlegendes verändert hat. Das steigende institutionelle Interesse von Investmentfonds und Unternehmen könnte den traditionellen Vierjahreszyklus von Bitcoin durchbrochen haben.
Seiner Meinung nach befinden wir uns in einer neuen Ära, in der sich die Kursentwicklungen schneller und intensiver vollziehen als bisher.
Lee beschäftigt sich bereits seit den Anfangsjahren mit Bitcoin. Er arbeitete jahrelang als Stratege bei J.P. Morgan und gründete anschließend das Analysehaus Fundstrat.
Seit Kurzem ist er auch Vorsitzender von Bitmine. Dieses Unternehmen hat kürzlich Ethereum im Wert von über 3 Milliarden US-Dollar erworben und besitzt damit den größten ETH-Bestand weltweit.
Zweifel sind der Treibstoff für Wachstum
Bemerkenswert ist, dass die Marktstimmung stark schwankt.
Der Crypto Fear & Greed Index, der anzeigt, wie sich Anleger gegenüber dem Markt fühlen, sank gestern von „Gier“ auf „neutral“, steht heute jedoch schon wieder bei „Gier“. Lee sieht darin eine Chance.
„Wenn alle bereits begeistert sind, ist das meist schon im Preis enthalten. Aber wenn noch viel Skepsis herrscht, gibt es Raum für positive Überraschungen.“
Bitcoin pendelte in den vergangenen Tagen um die Marke von 113.000 Dollar – was zeigt, wie volatil der Markt weiterhin ist. Laut Lee schwankt der Kurs so stark, weil sich Bitcoin in unbekanntem Terrain befindet.
Angesichts des institutionellen Interesses und der noch relativ frühen Phase der Adoption sieht er ausreichend Gründe, weiterhin optimistisch zu bleiben.
Auch wenn Prognosen von 250.000 Dollar vielleicht zu optimistisch klingen, erinnert uns die Vergangenheit daran, dass Bitcoin schon oft überrascht hat. Mit noch fünf verbleibenden Monaten im Jahr 2025 bleibt es spannend, ob Lees Vision Wirklichkeit wird.