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Der Kryptomarkt steht erheblich unter Druck, aber wie viel tiefer kann der Bitcoin-Kurs noch fallen? Nach dem Handelskrieg und dem heftigen Kurscrash der vergangenen Woche folgt nun neue Unsicherheit auf dem Markt infolge zunehmender Unruhe im amerikanischen Bankensektor. Die Sorge ist, dass es ein Vorbote für breitere wirtschaftliche Probleme ist. Wird Bitcoin noch weiter fallen? Lies unten weiter.
Sorgen über Regionalbanken
Die neue Unruhe kam in Gang, nachdem zwei amerikanische Unternehmen aus der Autoindustrie Insolvenz anmeldeten. Es ging um First Brands Group mit 8,5 Milliarden Euro an Schulden und Tricolor Holdings, einen Kreditgeber mit einer Schuld von 850 Millionen Euro.
Die Insolvenzen schürten Sorgen über die Verwundbarkeit einiger Regionalbanken, die in diese Art riskanter Kredite investiert haben. Infolgedessen fielen die Aktienkurse von Regionalbanken wie Zions Bancorporation und Western Alliance.
Auch die großen Börsenindizes färbten sich rot, mit Verlusten sowohl für den S&P500 (-0,63 Prozent) als auch für den Nasdaq (-0,47 Prozent) und Dow Jones (-0,65 Prozent). Anleger machen sich Sorgen um breitere wirtschaftliche Probleme.
Auswirkungen auf den Kryptomarkt
Die Unruhe schlug direkt auf den Kryptomarkt über, der sich noch immer nicht von dem Kursverfall infolge des Handelskriegs zwischen Amerika und China erholt hat.
Seit der amerikanische Präsident Donald Trump vergangene Woche Freitag die ersten Erhöhungen von Importzöllen ankündigte, fiel der Bitcoin-Kurs um mehr als 15 Prozent. An einem Tag wurden über 16 Milliarden Euro an Positionen liquidiert, bei mehr als 1,5 Millionen Händlern.
Dazu kam gestern eine neue Liquidationswelle von mehr als einer Milliarde Dollar, wie aus Daten von Coinglass hervorgeht.
Technische Analyse
Analyst Daan Crypto spricht von einem „big flush“, bei dem Händler massenhaft aus dem Markt gedrängt werden durch die scharfen Preisbewegungen. Viele Händler versuchten seiner Meinung nach zu schnell frühere Verluste wettzumachen, aber verloren noch mehr.
Another day with a lot of liquidations across the board. It’s not even just longs while the market has been going down.
This is exactly what happens after most big flushes. Traders chop themselves up while trying to make back what’s lost.
When it’s time to really start bidding… https://t.co/g9V41HSgbs pic.twitter.com/kePb68Tbs2
— Daan Crypto Trades (@DaanCrypto) October 17, 2025
Mit dem Fall unter den 200-Tage-Durchschnitt von 107.500 Dollar ist Bitcoin technisch gesehen durch ein entscheidendes Unterstützungsniveau gesackt. Laut Analyst Block Diversity kann der Kurs deshalb noch weiter fallen. Er identifizierte eine Reihe möglicher neuer Unterstützungsniveaus:
„Keine Erholung in Sicht für Bitcoin im Moment. 101.000 Dollar, 95.000 Dollar und 88.000 Dollar sind offene Ziele.“
Andere sehen es etwas positiver. Analyst Sykodelic sagt, dass er erwartet, dass das aktuelle Niveau standhält und dass es noch gut werden kann, solange das Unterstützungsniveau von 104.000 Dollar aber nicht versagt. Besonders wichtig ist der Preis, mit dem Bitcoin die Woche abschließt, denkt er. Er schreibt:
„Akzeptanz (eines Kursniveaus) darunter ist, wenn es ein Stück unangenehmer wird.“
Die kommenden Tage wird sich zeigen müssen, was es wird. Dabei haben private Investoren es vor allem am Wochenende zu sagen, wonach die institutionellen Spieler am Montag wieder den Ton angeben.