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Bitcoin-Anleger blicken gespannt nach Washington, wo die Drohung neuer Importzölle unter Präsident Donald Trump den Kryptomarkt im Griff hält. Laut Pav Hundal, Chefanalyst bei der Kryptoplattform Swyftx, ist das anhaltende „Zoll-Gerede“ derzeit die größte Bedrohung für den Bitcoin-Kurs in den kommenden Monaten.
Zölle halten den Kryptomarkt in Spannung
Laut Hundal ist das größte Risiko für die Bitcoin-„Bulls“, dass sich in den kommenden Monaten nichts ändert. Dass keine klare Politik kommt, sondern nur endlose Drohungen über neue Zölle. Diese politische Unsicherheit sorgt dafür, dass Anleger vorsichtig sind, besonders in riskanten Märkten wie Krypto.
In dem Moment, als Trump im Februar begann, über neue Importabgaben zu spekulieren, fiel der Bitcoin-Preis direkt unter die psychologische Grenze von 100.000 Dollar. Dieser Rückgang dauerte Monate, wobei das Fehlen konkreter Beschlüsse und Pläne für mehr Unsicherheit sorgte.
Selbst als der amerikanische Richter Ende Mai Trumps Pläne für neue Zölle vorübergehend ablehnte, erhöhte Trump dennoch die Abgaben auf Stahl und Aluminium auf 50 Prozent. Das sorgte dafür, dass die Unsicherheit erneut geweckt wurde.
Fed nimmt zurückhaltende Rolle ein
Ein weiteres Problem ist die vorsichtige Politik der amerikanischen Zentralbank. Die Federal Reserve (Fed) hielt Anfang Mai die Zinsen unverändert, wegen der Sorgen über möglicherweise steigende Arbeitslosigkeit und Inflation. Laut Hundal warten die Politiker der Fed auf „harte Daten“ über die wirtschaftlichen Folgen der Zollmaßnahmen von Präsident Donald Trump.
Die abwartende Haltung der Fed sorgt für eine verzögerte Erholung der Märkte.
„Wenn die Unsicherheit länger dauert, kann das dafür sorgen, dass BTC wieder unter die 100.000 Dollar gerät“, warnt Hundal.
Dabei besteht das Risiko, dass die USA ihr Ziel von maximal zwei Prozent Inflation nicht mehr erreichen können, was zu einer Verlangsamung der Wirtschaft führen kann.
Chance auf Bitcoin-Erholung bei Ende der Zolldrohung
Die Drohung neuer Zölle muss nicht immer negativ sein. Laut Hundal kann ein Ende des „Zoll-Geredes“ einen stark positiven Effekt auf den Kryptomarkt haben. In einem günstigen Szenario kann der Bitcoin-Kurs im Juni auf etwa 120.000 Dollar pro BTC steigen.
Auch Analysten von Bitfinex prognostizieren ein neues All-Time-High, wenn die Beschäftigungszahlen niedriger ausfallen als erwartet und die institutionellen Investoren weiter einsteigen. Eine Zinssenkung durch die Fed könnte diesen Effekt noch verstärken.