Foto: Andrei Antipov / Shutterstock
Laut dem bekannten Investor Jordi Visser befindet sich Bitcoin in einer neuen Entwicklungsphase: eine, die er mit einem Börsengang (IPO) vergleicht. Nicht länger nur die Domäne der ersten Gläubigen, sondern ein Markt, in dem alte Halter teilweise aussteigen und neue Anleger ihren Eintritt machen.
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Alte Bitcoin-Halter verkaufen, neue Käufer steigen ein
On-Chain-Daten bestätigen diese Verschiebung. Aus Zahlen von Glassnode geht hervor, dass in den vergangenen Wochen über 62.000 Bitcoin aus sogenannten illiquiden Wallets verschoben wurden. Das sind Adressen, die normalerweise Monate oder sogar Jahre nicht bewegt werden – im Wert von etwa 7 Milliarden Dollar oder 6 Milliarden Euro.
Illiquid $BTC supply has started to decline, with roughly 62,000 BTC moving out of long-term, inactive wallets since mid-October. When illiquid supply falls, more coins are available to trade, which can make it harder for price to trend without strong new demand. pic.twitter.com/lyh2R7EtUB
— glassnode (@glassnode) October 25, 2025
Gleichzeitig nimmt der Anteil des gesamten Bitcoin-Vorrats, der noch im Gewinn steht, ab. Das deutet darauf hin, dass eine Umverteilungsphase im Gange ist: alte, profitable Halter nehmen Gewinne mit, während neue Investoren die Coin übernehmen.
Visser fasst es wie folgt zusammen: „Das ist kein Bärenmarkt, denn der Kurs stürzt nicht ab. Es ist Konsolidierung“, sagt er im aktuellen Interview. Seiner Meinung nach ähnelt die aktuelle Situation der ersten Handelsphase nach einem Börsengang, in der frühe Investoren ihre Position abbauen und neue Einsteiger die Aktie übernehmen.
Obwohl der Kurs von Bitcoin in den letzten Wochen schlecht abschneidet, zeigen fundamentale Netzwerkdaten ein anderes Bild. Die Rechenleistung des Bitcoin-Netzwerks – auch Hash-Rate genannt – bleibt auf Rekordhöhe, was auf eine gesunde und gut gesicherte Blockchain hinweist. Auch die Anzahl aktiver Adressen bleibt stabil bis leicht steigend.
Von Konzentration zu Streuung
Vissers Vergleich mit einer IPO-Phase dreht sich um die Streuung des Vorrats. In den Anfangsjahren lag der meiste Bitcoin in den Händen einer kleinen Gruppe von Early Adopters. Da diese Coins nun langsam in Umlauf kommen, verschiebt sich der Besitz zu einer breiteren Gruppe. Das kann langfristig die Volatilität verringern und das Image von Bitcoin als „digitales Gold“ stärken.
Für Anleger bedeutet das: Die aktuelle Ruhe ist nicht unbedingt ein Warnzeichen. Es kann gerade der Übergang zu einem stabileren Markt sein, in dem Bitcoin zunehmend Teil des regulären Finanzsystems wird.
Während der Bitcoin-Kurs um die 111.000 Dollar schwankt, spekulieren Anleger ausgiebig über die Frage, ob der bekannte vierjährige Zyklus diesmal standhält.
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