Foto: Andrei Antipov / Shutterstock
Bitcoin schließt das Jahr an einem Punkt ab, vor dem technische Analysten bereits seit Monaten warnen. Der Kurs ist Anfang dieser Woche unter den gleitenden 100-Wochen-Durchschnitt gefallen, ein Niveau, das in früheren Marktzyklen oft den Beginn eines längeren Abwärtstrends bedeutete. Das macht diese Bewegung mehr als einen gewöhnlichen zwischenzeitlichen Dip.
100-Wochen-Durchschnitt als historischer Wendepunkt
Der gleitende 100-Wochen-Durchschnitt gilt seit Jahren als Trennlinie zwischen Aufwärts- und Abwärtsbewegungen im Markt. In der Vergangenheit erwies sich dieses Niveau mehrfach als entscheidend. Sobald der Kurs strukturell darunter fiel, folgten deutliche Korrekturen. Analyst ChainMind zeigt in einem Beitrag, dass während früherer Zyklen der Verlust auf 35 Prozent oder mehr anstieg, mit 2022 als aktuellstem Beispiel. Damals beschleunigte sich der Rückgang, nachdem dieser Durchschnitt aufgegeben wurde.
$BTC IS SITTING RIGHT ON THE 100-WEEK MA
LEVEL THAT HAS TRIGGERED EVERY MAJOR CYCLE CORRECTION
PREVIOUS BREAKS BELOW THIS BAND LED TO SELLOFFS OF 35–55%
BITCOIN COULD RETEST MUCH LOWER LEVELS
WE ARE GOING LOWER pic.twitter.com/XImkkTGmDg
— 𝗖𝗛𝗔𝗜𝗡 𝗠𝗜𝗡𝗗 ⛓🧠 (@0xChainMind) December 28, 2025
Die aktuelle Korrektur zeigt, dass der Bitcoin-Kurs bereits gut 31 Prozent niedriger steht als das aktuelle Hoch bei rund 106.500 Euro. Sollte der Kurs in den kommenden Wochen nicht über den gleitenden 100-Wochen-Durchschnitt zurückkehren, ist laut dem Chart von ChainMind ein weiterer Abstieg in Richtung der Zone zwischen 30.000 und 42.500 Euro möglich. Zusätzliche Sorge bereitet die Tatsache, dass der Durchschnitt selbst abflacht, was darauf hindeutet, dass der Langzeittrend an Kraft verliert.
Vorsichtige Erholung für Bitcoin kurzfristig
Auf den kürzeren Zeitrahmen ist das Bild weniger eindeutig. Der Kurs versucht erneut, Terrain über dem gleitenden 20-Tage-Durchschnitt zu gewinnen, nachdem dieses Niveau lange Zeit als Widerstand fungierte. Laut Michaël van de Poppe kann ein Durchbruch über diese Linie das kurzfristige Muster verbessern. Gleichzeitig betont er, dass frühere Versuche während dieser Korrektur keinen Bestand hatten.
Ohne mehrere Schlusskurse über diesem Durchschnitt besteht weiterhin das Risiko, dass es sich nur um eine vorübergehende Erholung handelt. Auch Indikatoren wie der Relative Strength Index unterstützen dieses vorsichtige Bild. Dieser steht noch immer unter 50, was auf schwaches Momentum hindeutet.
Große Akteure noch uneinig
Unter großen Marktteilnehmern gehen die Erwartungen auseinander. Einige Analysten, wie CW, sehen, dass große Trader auf Bitfinex ihre Long-Positionen halten, was auf Vertrauen in eine nächste Aufwärtsphase hinweisen kann. Andere, wie Ali Charts, bleiben skeptisch und sprechen von einem klassischen Dead-Cat-Bounce, bei dem der Markt noch einmal aufspringt, bevor sich der Rückgang fortsetzt.
Lark Davis ist einigermaßen optimistisch und erwähnt in seinem Beitrag, dass Bitcoin historisch gesehen selten ein rotes Jahr nach einem Halving abschließt. Dennoch ist das keine Gewissheit. Mit dem Jahreswechsel in Sicht bleibt der Markt gefangen zwischen Hoffnung auf Erholung und dem Gewicht eines technischen Signals, das zuvor bereits deutliche Korrekturen ankündigte.
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