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Die Bank von Japan (BoJ) kam am 16. bis 17. Juni 2025 zusammen, um ihre Geldpolitik und den Zinssatz zu bestimmen. Inzwischen ist die Entscheidung gefallen. Der Leitzins bleibt bei 0,5 Prozent. Dies entspricht den Markterwartungen.
Arthur Hayes macht Vorhersage über Zinsen und Krypto
Diese Entscheidung war also wie erwartet, aber das größere Bild bleibt ungewiss. Anleger schauen nun über die Zinsen hinaus: Die Aufmerksamkeit verschiebt sich auf die Möglichkeit, dass die BoJ ihr Quantitative Easing (QE) Programm wiederbelebt. Dies ist eine Methode, mit der eine Zentralbank zusätzliches Geld in die Wirtschaft pumpt, indem sie große Mengen an Staatsanleihen oder anderen Finanzprodukten aufkauft.
Wenn die Zentralbank von Japan das QE erneut startet, könnte die Auswirkung davon auf die Finanzmärkte schwerer wiegen als das einfache Beibehalten der Zinsen. Dies gilt insbesondere für riskante Anlagen wie Bitcoin und Aktien.
Arthur Hayes, der ehemalige Direktor von BitMEX, teilte am 10. Juni eine Analyse auf X über die möglichen Folgen von zusätzlichem Geld in der Wirtschaft:
I don’t think ordinary Japanese plebes would agree. If the BOJ delays QT, and restarts selected QE at its June meeting risk assets are going to fly.
LFG $BTC pic.twitter.com/ET08M6tWeS
— Arthur Hayes (@CryptoHayes) June 10, 2025
In dem Moment, in dem Zentralbanken mehr Geld in die Wirtschaft stecken, können die Zinsen sinken. Dadurch trauen sich Bürger möglicherweise mehr zu konsumieren. Nicht nur in den Einkaufsstraßen, sondern auch durch den Kauf von Krypto. Bitcoin bekommt auf diese Weise einen zusätzlichen Schub, stellt Arthur Hayes fest. Hayes ist ein großer Befürworter von BTC und erwartet, dass der Kurs noch dieses Jahr auf 250.000 Euro steigt.
Einschränkungen
Übrigens sind bei der oben genannten Entwicklung einige Einschränkungen zu beachten. Kazuo Ueda, der Vorsitzende der BoJ, findet, dass die gewünschte Inflation noch nicht erreicht ist. Außerdem ist eine Zinssenkung vorerst nicht in Sicht. Aufgrund großer Unsicherheit über die japanische Wirtschaft wurde der Zinssatz letztendlich nicht angepasst.
Am 31. Juli 2024 teilte die BoJ mit, ab August 400 Milliarden Yen, umgerechnet 2,35 Milliarden Euro, weniger an Staatsanleihen aufzukaufen. Dies ist ein deutlicher Schritt in Richtung Quantitative Tightening (QT), genau das Gegenteil von Quantitative Easing. Mit anderen Worten: Die Zentralbank steckt weniger Geld in die Wirtschaft, beispielsweise durch weniger Staatsanleihenkäufe. Dies macht das Leihen teurer und dadurch kühlt die Wirtschaft letztendlich ab.
Es kursieren Gerüchte, dass die Zentralbank von Japan ab April 2027 noch weniger einkaufen wird als sie es bereits tut. Schätzungsweise kommen nur noch 200 Milliarden Yen an Staatsanleihen dazu.
Bitcoin und Anleihen
Am 22. Mai 2025 stieg Bitcoin auf ein neues All-Time-High von 112.000 Dollar. Zwei Tage zuvor stellten japanische Anleihen einen neuen Rekord mit 3,185 Prozent Zinsen auf.
Staatsanleihen sind normalerweise ein sicherer Hafen für Investoren. Dennoch gibt es auch eine andere, weniger schöne Seite. Bei steigenden Zinsen fragen sich viele Investoren, wie lange die Situation noch haltbar ist. Diese Zweifel wirken sich weniger gut auf die Wirtschaft aus.
André Dragosch, Leiter der Forschung Europa bei Bitwise, ist wie Hayes optimistisch bezüglich Bitcoin. Er sieht die Kryptowährung als attraktive Alternative zu Staatsanleihen. Bei BTC ist kein Zwischenhändler oder Gegenpartei nötig. Du besitzt die Münze direkt und niemand muss etwas für dich regeln oder zurückzahlen. Dadurch läufst du auch nicht Gefahr, dass ein anderer in Schwierigkeiten gerät und du dadurch Geld verlierst.
Aufgrund des oben genannten Aspekts steigen immer mehr institutionelle Anleger auf Krypto um. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte der BTC-Kurs laut Dragosch auf 200.000 Dollar durchstoßen.