Foto: Volodymyr Maksymchuk/Shutterstock
Obwohl der Markt derzeit euphorisch auf das Handelsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten und China reagiert – mit Kursanstiegen bei Bitcoin, dem S&P 500 und dem Nasdaq 100 – bleiben Händler am Anleihemarkt weiterhin vorsichtig. Offenbar sehen sie nach wie vor erhebliche Risiken für die US-Wirtschaft und fordern dafür eine höhere Verzinsung als Ausgleich.
Gefahr für die US-Wirtschaft
Während sich der Bitcoin-Kurs einem Allzeithoch nähert und sich die US-Börsen nahezu vollständig von den Folgen des Handelskriegs erholt haben, sendet der Anleihemarkt ein merkwürdiges Signal.
Dort bleiben die Renditen vergleichsweise hoch, was darauf hindeutet, dass sich der Kapitalmarkt langfristig um die finanzielle Stabilität der Vereinigten Staaten sorgt. Und das ist nachvollziehbar angesichts der enormen Staatsverschuldung und der gewaltigen Haushaltsdefizite.
Warum sollte man unter diesen Umständen den USA zu vergleichsweise niedrigen Zinssätzen Geld leihen? Genau das ist einer der Gründe dafür, dass die Renditen derzeit in den Vereinigten Staaten relativ hoch bleiben.

Diese erhöhten Renditen stellen theoretisch auch ein Problem für die US-Notenbank dar – insbesondere dann, wenn sie die Zinsen künftig senken möchte, um die Wirtschaft zu stützen. Grundsätzlich kontrolliert die Federal Reserve nur die kurzfristigen Zinssätze, hat aber weniger Einfluss auf langfristige Zinsen, wie etwa die 10-jährige Rendite.
Gerade die langfristigen Zinsen sind jedoch entscheidend, um den Immobilienmarkt oder Unternehmensinvestitionen anzukurbeln. In letzter Zeit reagieren diese langen Laufzeiten nicht mehr auf die Entscheidungen der US-Notenbank, was mittelfristig zu Schwierigkeiten führen kann.
Ein Wendepunkt für den Markt
Insgesamt scheint der Markt an einem Wendepunkt zu stehen. Grundsätzlich sind die Voraussetzungen für einen neuen Bullenmarkt günstig, doch der Handelskonflikt schwebt weiterhin wie eine dunkle Wolke über der Weltwirtschaft.
Zwar gibt es momentan positive Berichte, doch bislang handelt es sich nur um eine 90-tägige Aussetzung eines Großteils der Importzölle zwischen China und den USA. Sollten die beiden Kontrahenten in diesem Zeitraum keine endgültige Einigung erzielen, könnte die Lage danach rasch eskalieren.
Vorerst ist jedoch Ruhe eingekehrt, und nun bleibt abzuwarten, ob das ausreicht, um Bitcoin den nötigen Auftrieb zu geben, um auszubrechen und neue Allzeithochs zu erreichen.