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Der Kryptomarkt erlitt diese Woche einen schweren Rückschlag. Innerhalb von 24 Stunden wurden mehr als 940 Millionen US-Dollar, umgerechnet rund 799 Millionen Euro, an Positionen liquidiert. Dies geschah, nachdem der Vorsitzende der Zentralbank der Vereinigten Staaten, Jerome Powell, während des jährlichen Treffens in Jackson Hole Hinweise auf mögliche künftige Zinssenkungen gab. Kurzzeitig sorgte das für Optimismus, der sich schnell in eine Verkaufswelle verwandelte.
Kryptohändler stark getroffen
Der Großteil der Liquidationen betraf Long-Positionen. Dabei spekulieren Händler auf steigende Preise. Viele Händler arbeiten mit geliehenem Geld. Fällt der Preis unter ein bestimmtes Niveau, werden ihre Positionen automatisch geschlossen. Das löst eine Kettenreaktion aus und setzt den Kurs weiter unter Druck. Das nennt man Liquidation; der Händler verliert dabei seinen gesamten Einsatz. Laut Daten von CoinGlass ging es um mehr als 702 Millionen Euro solcher Positionen.
Das zeigt, dass viele Händler mit einer längeren Phase steigender Kurse rechneten, aber zu spät reagierten, als der Markt drehte. Der kollektive Optimismus verstärkte den Rückschlag.
Bitcoin (BTC) fiel dabei kurzzeitig unter die Marke von 93.500 Euro. Bitcoin-Positionen machten fast dreißig Prozent der Liquidationen aus, insgesamt rund 235 Millionen Euro.
Ethereum hielt sich etwas besser, fiel aber dennoch um fast fünf Prozent auf etwa 3.765 Euro. Zusammen sorgten Bitcoin und Ethereum für einen deutlichen Rückgang des gesamten Kryptomarkts. Die Marktkapitalisierung schrumpfte um rund 170 Milliarden Euro und liegt nun bei etwa 3,23 Billionen Euro.
Von Optimismus zu Unsicherheit
Bemerkenswert: Der Einbruch folgte kurz nach einer kurzen Erholung. Aufgrund von Powells Hinweisen auf mögliche Zinssenkungen stieg Bitcoin Ende letzter Woche bis nahe 99.400 Euro. Die Gewinne gingen jedoch schnell wieder verloren, und der Bitcoin-Kurs fiel innerhalb weniger Tage auf 93.500 Euro. Zum Redaktionsschluss liegt der Kurs bei 94.800 Euro.
Obwohl der Kryptomarkt für seine Volatilität bekannt ist, zeigt dieser Fall erneut, wie stark makroökonomische Nachrichten die Kurse beeinflussen. Angesichts der anhaltenden Unsicherheit über die Politik der Federal Reserve ist wahrscheinlich, dass die Kurse in den kommenden Wochen weiter schwanken.
Für dich als Anleger bleibt es daher essenziell, wachsam zu sein und Risiken konsequent zu managen. In einem so schnellen Markt kann Gewinn sehr schnell zu Verlust werden.