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Der Bitcoin-Kurs befindet sich im Aufwind, und das scheint nicht nur auf private Anleger zurückzuführen zu sein. Große institutionelle Akteure treten zunehmend auf dem Kryptomarkt in Erscheinung, wie aktuelle Zahlen der Kryptobörse Deribit zeigen. Insbesondere bei Bitcoin-Optionen ist eine auffällige Zunahme der Aktivität zu beobachten. Dies deutet auf ein wachsendes Vertrauen in einen weiteren Kursanstieg der Kryptowährung hin.
Unternehmen setzen auf deutlichen Kursanstieg
Laut Deribit gab es in der vergangenen Woche eine auffallend hohe Nachfrage nach sogenannten Call-Optionen auf Bitcoin. Eine Call-Option gibt Anlegern das Recht, Bitcoin zu einem vorher festgelegten Preis bis zu einem bestimmten Datum zu kaufen oder zu verkaufen. Das Kaufinteresse konzentriert sich vor allem auf die Preisniveaus von 110.000 und sogar 140.000 US-Dollar, mit Kontrakten, die im Juni, Juli und September auslaufen.
„Ein Blick nur auf die vergangene Woche zeigt deutlich, dass institutionelle Investoren verstärkt Positionen in BTC eingehen“, schrieb Deribit Insights unter anderem auf „X“.
Die starke Nachfrage nach Call-Optionen bei 110.000 und 140.000 US-Dollar deutet darauf hin, dass institutionelle Anleger optimistisch in Bezug auf die Kursentwicklung in den kommenden Monaten sind. Diese Akteure erwarten, dass der Bitcoin-Kurs in den nächsten Monaten möglicherweise auf 140.000 US-Dollar oder höher steigt.
Anleger spekulieren breit gestreut
Deribit stellt fest, dass viele Long-Positionen vom Mai auf den Juli verschoben wurden, mit Preiszielen zwischen 110.000 und 115.000 US-Dollar. Dies bestätigt den Eindruck, dass Anleger ihre Positionen verlängern und weiterhin auf steigende Kurse setzen. „Long gehen“ bedeutet, dass ein Investor mit einem Kursanstieg rechnet.
Bei einer „Short“-Position hingegen spekuliert man auf fallende Kurse eines bestimmten Vermögenswerts. Auffällig ist zudem der vermehrte Einsatz sogenannter Calendar Spreads. Dabei werden Optionen mit unterschiedlichen Laufzeiten kombiniert. Ein Anleger könnte beispielsweise long in eine Call-Option bei 140.000 US-Dollar für September gehen, während ein anderer gleichzeitig short in eine Call-Option bei 170.000 US-Dollar für Dezember ist. Solche Strategien werden von professionellen Anlegern genutzt, um auf Kursschwankungen zu spekulieren und gleichzeitig das Risiko zu streuen.
Bitcoin erholt sich deutlich, Ethereum folgt
Das wachsende Interesse institutioneller Anleger kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich Bitcoin deutlich erholt. Am Donnerstag überschritt der Kurs die Marke von 104.000 US-Dollar und stieg damit um fast 40 Prozent gegenüber dem Tiefstand im April. Der Aufschwung am Kryptomarkt wird teilweise auf positive Entwicklungen in den Handelsbeziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich zurückgeführt.
Auch die anhaltenden Zuflüsse in US-Spot-ETFs spielen eine wichtige Rolle. Nicht nur Bitcoin profitiert vom Optimismus. Auch Ethereum verzeichnet einen deutlichen Anstieg. Innerhalb von nur zwei Tagen stieg der Ethereum-Kurs um über 30 Prozent auf über 2.400 US-Dollar. Die jüngste Ethereum-Rally löste eine neue Welle optimistischer Positionen auf Deribit aus, bei denen Anleger auf einen weiteren Anstieg auf bis zu 2.800 US-Dollar setzen.
Die Gründer von Deribit aus Groningen erleben ein herausragendes Wochenende: Die US-Kryptobörse Coinbase hat ihre Optionsplattform für einen Betrag von 2,9 Milliarden US-Dollar (2,6 Milliarden Euro) übernommen.