
Foto: Gorodenkoff/Shutterstock
Ist künstliche Intelligenz die neue Dotcom-Blase, oder gerade nicht? Krypto-Trader und Ökonom Alex Krüger denkt Letzteres. Er meint, dass von einer Blase überhaupt keine Rede ist. KI unterscheidet sich auf mehreren Ebenen fundamental vom Tech-Hype um das Jahr 2000, schreibt er in den sozialen Medien.
Wo damals Luftschlösser die Kurse antrieben, sieht Krüger nun solide Fundamente, die den aktuellen Markt unterstützen. Aber was meint er damit genau?
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Der Vergleich mit der Dotcom-Blase
Krüger teilt seine Vision auf X mit seinen über 1700 Followern. KI und Krypto sind viel diskutierte Themen, zeigt sich wieder. Der Post kann mit dutzenden Reaktionen rechnen:
A popular narrative is that stocks are caught in an AI bubble. The S&P’s price-to-book ratio now sits above its dot-com bubble peak. The Buffett Indicator (market capitalization relative to GDP) is at record highs. And credit spreads are near their tightest levels in history.
We… pic.twitter.com/DHfkJxLq3M
— Alex Krüger (@krugermacro) August 21, 2025
Um das Jahr 2000 entstand die sogenannte „Dotcom-Blase“. Aktienkurse stiegen damals zu ungeahnten Höhen, aber letztendlich folgte eine harte Korrektur. Der S&P 500 verlor fast 50 Prozent seines Wertes, während der NASDAQ 100 noch schwerere Schläge bekam. Der Aktienindex fiel um mehr als 75 Prozent, zum großen Schock der Anlagewelt.
Die obige Blase und der Crash zeigen, wie Börsen manchmal von Hype und Erwartungen rund um neue Technologien getrieben werden. Wo das Anfang dieses Jahrhunderts die Internetunternehmen waren, sehen wir nun turmhohe Erwartungen von KI.
Krüger sieht jedoch einen großen Unterschied zwischen damals und heute. Um 2000 entstand eine Tech-Blase. Die Kurserwartungen schossen in die Höhe und die Aktienpreise folgten. Im Gegensatz zu heute gab es jedoch keine solide Basis. Der Hype war auf spekulative Luftschlösser gebaut und das endete für viele Anleger katastrophal.
In 2025 erwarten Menschen auch enormes Wachstum, aber diese sind laut dem Ökonomen auf starke Fundamente basiert. Auf X teilt er das folgende Bild:

Worin unterscheidet sich „Dot Com“ von KI?
In dem obigen Bild ist die sogenannte „Price-to-Book-Ratio“ zu sehen. Diese vergleicht den Marktwert eines Unternehmens mit dem Buchwert. Letzteres gibt an, wie viel ein Unternehmen laut Bilanz wert ist. Daneben steht ROE (Return on Equity), also der Gewinn, den ein Unternehmen im Verhältnis zum Eigenkapital macht.
Während der Dotcom-Blase standen diese beiden obigen Begriffe völlig losgelöst voneinander: Unternehmen hatten eine turmhohe Bewertung, während ihre Rentabilität oft gleich null war. Die Folge: eine gigantische Blase, die platzte und Kurse, die in den Keller gingen.
Laut Krüger ist die Situation jetzt anders. Im aktuellen Markt laufen die Price-to-Book-Ratio und die ROE gerade größtenteils im Gleichschritt. Das deutet seiner Meinung nach nicht auf eine Blase hin.

KI-Blase oder nicht?
Die Idee einer neuen Blase ging bereits im Februar um, als die Aktien- und Kryptomärkte einbrachen. Der gerade angetretene amerikanische Präsident Trump ließ mit seiner harten Rhetorik Börsen- und Kryptohändler ziemlich erschrecken. So drohte er mit einem Handelskrieg, was tatsächlich geschah.
Obwohl sein protektionistischer Stil bestehen bleibt, legt er den Schwerpunkt nun auf wirtschaftliches Wachstum statt auf Sparmaßnahmen und die Reduzierung von Schulden. Das ist direkt an der NASDAQ zu sehen, die seit April Erholung zeigt.
Krüger zieht auf Basis der obigen Daten und Entwicklungen eine Schlussfolgerung: Es gibt keinen einzigen Beweis für eine KI-Blase.