Foto: Kathy Hutchins/Shutterstock
In einem aktuellen Interview hat Investor Kevin O’Leary eine bemerkenswerte Aussage getroffen. O’Leary, auch bekannt als „Mr. Wonderful“ aus Shark Tank, prognostiziert, dass Krypto innerhalb von fünf Jahren einen ebenso festen Platz in der Wirtschaft einnehmen wird wie beispielsweise der Energiesektor oder die Technologiebranche.
Er betrachtet Krypto als den zwölften Wirtschaftssektor und teilt im Vorfeld seiner Rede am 15. Mai während des Consensus 2025 in Toronto seine Strategie und Vision für die Zukunft digitaler Vermögenswerte.
Vom Krypto-Kritiker zum Bitcoin-Verfechter
Der kanadische Unternehmer, der als direkter Investor bekannt ist, hat mittlerweile eine deutliche Kehrtwende vollzogen. Während er früher kritisch gegenüber Krypto eingestellt war, ist er jetzt ein ausgesprochener Befürworter. Sein Anlageportfolio enthält inzwischen Bitcoin (BTC) und andere digitale Assets. Seine veränderte Sichtweise spiegelt einen breiteren Trend wider: Krypto entwickelt sich von der Nische zum Mainstream.
Laut O’Leary hat Krypto das Potenzial, die Art und Weise, wie wir mit Geld umgehen, grundlegend zu verändern. Er sieht es nicht länger als rein spekulative Anlage, sondern als wesentlichen Bestandteil des Finanzsystems, ähnlich wie Zahlungen, Sparen oder Investieren.
Ein ernsthafter Platz im Portfolio
Jetzt, da der Bitcoin-Kurs wieder in die Nähe von 100.000 Dollar kommt, erhöht O’Leary seinen Einsatz auf digitale Vermögenswerte. Er hat mittlerweile 19 Prozent seines Anlageportfolios Krypto und verwandten Aktien zugewiesen.
Dabei geht es nicht nur um direkte Investitionen in Coins wie Bitcoin, sondern auch um Beteiligungen an börsennotierten Unternehmen wie Coinbase und Robinhood. Er ist der Meinung, dass Volatilität für Börsen günstig ist. Ob Krypto nun steigt oder fällt, die Börse verdient auf jeden Fall Geld. Er folgt dabei einer strikten Richtlinie: nie mehr als 5 Prozent in einer Position und nie mehr als 20 Prozent in einem Sektor.
Bemerkenswert ist, dass O’Leary den Stablecoin USDC als Alternative zu traditionellen Sparkonten wählt. „Heute liegt die Rendite auf USDC bei 3,82 Prozent. Das ist besser als die meisten Sparkonten“, so der Investor.
Kein Fan von Bitcoin-ETF
Obwohl er positiv gegenüber Bitcoin eingestellt ist, hält O’Leary nichts von Bitcoin-ETFs (exchange-traded funds). Kürzlich verzeichneten Bitcoin-ETFs in der vergangenen Woche mehr als 3 Milliarden Dollar an Nettokapitalzuflüssen. Dennoch bleibt der Investor davon fern, erzählt er im Interview:
Ich habe nie verstanden, warum jemand Bitcoin über einen ETF kaufen und dafür auch noch Gebühren zahlen würde. Das ist Wahnsinn. Wenn ich Krypto-Volatilität will, kaufe ich einfach selbst Bitcoin.“
Auch sieht er keinen Mehrwert in Unternehmen wie Strategy, das große Mengen Bitcoin in der Bilanz stehen hat. Er findet Michael Saylor einen klugen Mann, hätte aber selbst lieber direkt Bitcoin gekauft.