Werbung für Bitcoin und Pepe in Jakarta, Indonesien. Foto: vittryp/Shutterstock
Die asiatischen Handelszeiten machen einen immer größeren Anteil am weltweiten Handel mit Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH) und Solana (SOL) aus. Zeitgleich verlieren die Vereinigten Staaten Marktanteile, obwohl der Bitcoin-Kurs seit April deutlich gestiegen ist.
Seit Anfang April ist der Bitcoin-Kurs um vierzig Prozent auf 105.000 US-Dollar gestiegen, während Ethereum und Solana Kursgewinne von siebenundachtzig beziehungsweise achtundsechzig Prozent verzeichneten. Dennoch bleibt das weltweite Handelsvolumen hinter dem Anfang des Jahres zurück. Bemerkenswert ist, dass die asiatischen Märkte zunehmend den Ton angeben.
Marktanteil der Vereinigten Staaten schrumpft
Laut Daten des Krypto-Brokers FalconX ist der Anteil der amerikanischen Handelsstunden am weltweiten Handelsvolumen von Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH) und Solana (SOL) auf unter fünfundvierzig Prozent gefallen. Anfang 2025 lag er noch über fünfundfünfzig Prozent. Inzwischen entfallen fast dreißig Prozent des Marktes auf asiatische Handelszeiten.
Trotz rückläufiger US-Handelszeiten sind die Spot-Bitcoin-Exchange Traded Funds in den Vereinigten Staaten beliebter denn je. Innerhalb von nur zwei Monaten stieg der Anteil der Exchange Traded Funds am globalen Handelsvolumen von fünfundzwanzig Prozent auf ein Rekordhoch von fünfundvierzig Prozent.
Die ETFs, von denen elf in den USA gelistet sind, verzeichneten seit ihrer Einführung im Januar einen Zufluss von vierundvierzig Milliarden US-Dollar. Der größte Anbieter ist BlackRocks IBIT, der allein im Mai 6,35 Milliarden US-Dollar einsammelte.
Nach Angaben von FalconX wird dieser Anstieg vor allem durch bold directional bets angetrieben. Das bedeutet, dass Anleger auf steigende Kurse setzen, statt neutrale Strategien wie Arbitrage zu verfolgen.
Niedriges Volumen, hoher Kurs
Der jüngste Preisanstieg von Bitcoin erfolgte bei vergleichsweise niedrigen Handelsvolumina, was auffällt. Früher lag das tägliche Volumen durchschnittlich über fünfzehn Milliarden US-Dollar, aber seit der Verkaufswelle im April bleibt es unter zehn Milliarden US-Dollar.
Das kann auf eine sogenannte bear trap hindeuten, bei der der Anstieg nur von kurzer Dauer ist, um Anleger, die auf fallende Kurse setzen, zu überraschen. Aber durch die zunehmende Bedeutung von Exchange Traded Funds kann sich dieses Mal eine veränderte Dynamik zeigen, da sich der Markt verändert hat.
Bleibende Verschiebung?
Laut FalconX zeigt die Entwicklung, dass Anleger außerhalb der USA immer mehr an Einfluss gewinnen. Außerdem orientieren sich amerikanische Investoren zunehmend an Märkten jenseits des Spotmarkts. Welche genauen Folgen das langfristig haben wird, bleibt abzuwarten. Klar ist aber, dass sich die globale Dynamik im Krypto-Bereich wandelt.
Krypto ist in Asien äußerst gefragt. Ein Bericht von Aspen Digital zeigt, dass beachtliche vierundneunzig Prozent der Privatvermögen auf diesem Kontinent bereits in digitale Vermögenswerte investiert haben oder darüber nachdenken, es zu tun.