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Ein unbekannter Kryptotrader hat in nur zwei Wochen aus 6.800 US-Dollar einen Gewinn von gigantischen 1,5 Millionen US-Dollar erzielt. Mit einer ungewöhnlichen Strategie konnte der Trader diesen enormen Ertrag erwirtschaften.
Clevere Kryptostrategie mit hohem Risiko bringt riesigen Gewinn
Die Leistung fiel dem Kryptoanalysten Adverse Selectee auf, der das vergleichsweise kleine Konto analysierte – mit einem Eigenkapital von unter 200.000 US-Dollar. Dennoch erzielte dieses Konto in kürzester Zeit ein beeindruckendes Handelsvolumen von 1,4 Milliarden US-Dollar. Es rangierte dabei fast konstant unter den volumenstärksten Accounts einer großen Kryptobörse.
<200K HL account doing >3% of total exchange maker volume
Pretty amazing to watch, they only quote one side of the book at a time, and net delta never seems to break 100K pic.twitter.com/TVoW8HWygG— Adverse Selectee (@Versace_Trader) June 26, 2025
Der Trader setzte auf eine auffällige Strategie: Anstatt gleichzeitig Kauf- und Verkaufsorders zu platzieren, agierte er stets nur auf einer Marktseite. Diese Methode erhöht üblicherweise das Risiko einer sogenannten „Adverse Selection“, bei der besser informierte Marktteilnehmer einen Nachteil für den Trader ausnutzen können. Dennoch gelang es ihm, seine Verluste zu begrenzen – selbst im schlechtesten Fall verlor er lediglich 6,48 % seines Kapitals.
Die Geheimwaffe des Kryptotraders
Ein wesentlicher Teil seiner Profitabilität scheint aus sogenannten Maker-Rebates zu stammen – kleine Vergütungen, die Börsen an Trader zahlen, wenn sie durch ihre Orders Liquidität bereitstellen.
In diesem Fall erhielt der Trader eine negative Maker-Fee von -0,003 %, was bedeutet, dass er Geld dafür bekam, Orders ins Orderbuch zu stellen. Durch eine Kombination aus hoher Handelsfrequenz, ausgeklügelten Algorithmen und möglicherweise optimierten Servern konnte er Gewinne erzielen, noch bevor Kursschwankungen überhaupt berücksichtigt wurden.
Der Trader konzentriert sich vollständig auf sogenannte Perpetual Futures – also unbefristete Terminkontrakte, mit denen auf Kursbewegungen spekuliert werden kann, ohne den zugrundeliegenden Coin physisch zu besitzen. Er hält keine echten Kryptowährungen und nutzt seine Bestände auch nicht für Staking oder Zinsgewinne.
Aktuell hält er eine Long-Position von 175.000 US-Dollar auf Solana (SOL) gegen Tether (USDT) sowie eine Short-Position von 20.000 US-Dollar auf Dogecoin (DOGE).
Rebating bei erfahrenen Tradern beliebt
Diese Handelsweise erinnert stark an das Vorgehen von High-Frequency-Trading-Firmen an traditionellen Finanzmärkten: extrem schnelle, algorithmengestützte Trades auf Basis kleinster Preisunterschiede. Die Rebate-Strukturen vieler Kryptobörsen machen diese Strategien auch für kleinere Akteure zugänglich – vorausgesetzt, sie verfügen über die notwendige Technologie und das entsprechende Know-how.