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In einem Interview äußerte sich Donald Trump zu seiner eigenen Memecoin. Dabei erklärte er, dass er „keine Gewinne“ mit der Kryptowährung mache – eine bemerkenswerte Aussage. Doch ist das wirklich korrekt? Hört man das gesamte Interview, entsteht der Eindruck, dass Trump der Frage bewusst ausweicht und keine klare Antwort geben will.
Interview über die Memecoin TRUMP
Trumps Memecoin Official Trump wurde am 17. Januar 2025 veröffentlicht – nur drei Tage vor seiner Amtseinführung als Präsident der Vereinigten Staaten. Laut Daten von CoinGecko erreichte die Coin am 19. Januar 2025 ihren bisherigen Höchststand von 73,43 US-Dollar.
Am 4. Mai 2025 wurde auf NBC News ein Interview zwischen Moderatorin Kristen Welker und Präsident Trump in der Sendung Meet the Press veröffentlicht. Das Interview wurde mittlerweile von fast einer Million Menschen gehört.
Besonders brisant war Welkers Frage, ob Trump auf die Kritik reagieren wolle, dass er durch sein Präsidentenamt und die Memecoin finanziell profitiere. Trump antwortete:
„Ich profitiere von nichts.“
Auf Nachfrage, ob er mit der Kryptowährung also gar kein Geld verdiene, erklärte Trump:
„Ich habe mir das noch nicht einmal angeschaut. Aber ich sage Ihnen etwas: Wenn ich Aktien von etwas besitze und das gut läuft, und der Markt steigt, dann mache ich wohl Gewinne.“
Diese Aussage lässt offen, ob Trump tatsächlich selbst mit der Coin verdient. Klar ist: Trump wollte sich nicht konkret zu möglichen Gewinnen äußern. Zuletzt stieg der Kurs der Memecoin erneut deutlich an, nachdem Trump angekündigt hatte, ein exklusives Dinner mit den größten Investoren am 22. Mai zu veranstalten. Auch darüber zeigte sich Trump im Interview überrascht und fragte mehrfach, wie viel die Coin aktuell wert sei.
Memecoin generierte Einnahmen von 350 Millionen Dollar
Eine Analyse der Financial Times aus dem März ergab, dass das Trump-Memecoin-Projekt bisher Einnahmen in Höhe von mindestens 350 Millionen US-Dollar generierte. Davon entfielen rund 314 Millionen Dollar auf Erträge für das Entwicklerteam – die restlichen 36 Millionen Dollar auf Kosten.
Die enormen Einnahmen haben Trump weitere Kritik eingebracht. Kritiker werfen ihm vor, zu stark im Kryptosektor involviert zu sein und befürchten, dass er gesetzliche Regelungen lockern könnte, um sich selbst zu bereichern.
Selbst Parteikolleginnen wie die republikanischen Senatorinnen Cynthia Lummis und Lisa Murkowski äußerten sich kritisch. Besonders empört zeigte man sich über Trumps geplantes Dinner mit Top-Haltern seiner Memecoin – was laut Kritikern wie eine Belohnung für deren Investitionen wirkt.
Krypto-Gewinne an den Staat zurückgeben?
Im Interview sagte Trump außerdem, er wolle sein Präsidentengehalt „an die Regierung zurückgeben“. Daraufhin fragte Welker, ob er das auch mit seinen Kryptoeinnahmen vorhabe. Trump antwortete:
„Darüber habe ich nie nachgedacht. Ich meine, soll ich mein gesamtes Immobilienvermögen einbringen, das im Wert gestiegen ist, nur weil ich Präsident bin und gute Arbeit leiste? Ich denke nicht.“
Die Debatte um mögliche Interessenkonflikte durch Trumps Kryptoprojekte dürfte damit noch lange nicht beendet sein.