Jan-Eric Stehr Jan-Eric Stehr
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Friend.tech-Macher ziehen sich mit 44 Millionen Dollar zurück

Friend.tech schließt nach Verlusten – Gründer gehen mit 44 Millionen

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Altcoin Nachri…
Abschwung auf dem Kryptowährungsmarkt

Foto: Bigc Studio/Shutterstock

Die Entwickler des krypto-basierten sozialen Netzwerks Friend.tech haben die Plattform am Wochenende effektiv stillgelegt und dabei die Kontrolle über den zugrunde liegenden Code abgegeben. Trotz des abrupten Endes und monatelanger schlechter Performance verlassen die Gründer das Projekt mit einem beachtlichen Gewinn von 44 Millionen Dollar. Die Zukunft der Plattform ist unsicher, während Investoren auf Verluste blicken.

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Ein abruptes Ende mit beachtlichen Gewinnen

Friend.tech, das auf der Base-Blockchain von Coinbase aufgebaut ist, wurde als innovatives soziales Netzwerk gestartet, das es Nutzern ermöglichte, durch den Kauf von sogenannten „Schlüsseln“ in einflussreiche Persönlichkeiten zu investieren. Diese Schlüssel ermöglichten den Zugang zu exklusiven Chatrooms innerhalb der App. Obwohl die Plattform im August letzten Jahres mit großem Interesse begann, musste sie nun abrupt schließen, da die Entwickler entschieden haben, ihre Admin- und Eigentümerrechte an eine Burn-Adresse – die „Null-Adresse“ von Ethereum (ETH) zu übertragen.

Trotz der Schließung haben die Macher von Friend.tech insgesamt 44 Millionen Dollar aus den generierten Gebühren eingenommen. Seit dem Start hat die Plattform fast 90 Millionen Dollar an Gebühren generiert, von denen die Hälfte an das Entwicklungsteam ging. Im Gegensatz dazu mussten Investoren erhebliche Verluste hinnehmen: Der FRIEND-Token, der im Mai lanciert wurde, verlor seitdem 98 Prozent seines Wertes und fiel nach der Ankündigung der Schließung um weitere 21 Prozent, bevor er sich teilweise erholte.

Ein riskantes Unterfangen für Investoren

Die Schließung von Friend.tech hinterlässt eine unsichere Lage für Investoren, die auf den Erfolg der Plattform gehofft hatten. Die Plattform, die einst über die Hälfte der Aktivitäten auf dem Base-Netzwerk ausmachte, hat in den letzten Monaten stark an Nutzern und Einlagen verloren. Ein erneuter Versuch, die App mit einer neuen Version und einem Token-Airdrop im Mai wiederzubeleben, schlug fehl. Laut DefiLlama-Daten sind die Einlagen auf der Plattform um 92 Prozent gefallen – von 52 Millionen Dollar auf nur noch 4 Millionen Dollar. Täglich generierte Gebühren, die einst 2 Millionen Dollar erreichten, liegen nun bei weniger als 100 Dollar.

Die Plattform, die einst als Durchbruch in der Welt der Social-Token gefeiert wurde, konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Weder das Engagement der Nutzer noch das Vertrauen der Investoren konnten wiederhergestellt werden. Die Investoren, darunter die Venture-Firmen Paradigm und Notation Capital, die an der Seed-Runde von Friend.tech beteiligt waren, stehen nun vor einem möglichen Totalverlust.

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Kann Friend.tech noch gerettet werden?

Auch wenn das Schicksal von Friend.tech besiegelt zu sein scheint, könnte die Geschichte der Plattform doch noch ein anderes Ende nehmen. Da die ursprünglichen Entwickler die Kontrolle aufgegeben haben, besteht die Möglichkeit, dass eine neue Gruppe von Entwicklern oder die Community selbst die Plattform durch einen sogenannten „Fork“ weiterführt. Es gibt bereits Beispiele für ähnliche Projekte, die nach der Aufgabe durch die ursprünglichen Entwickler erneut erfolgreich wurden.

So wurde etwa „Solidly“, ein dezentraler Austausch, der von DeFi-Pionier Andre Cronje mitentwickelt wurde, nach seiner Schließung durch ein neues Team wiederbelebt und als „Aerodrome“ auf der Base-Plattform lanciert. Aerodrome ist inzwischen das größte Protokoll auf Base mit Einlagen von über 548 Millionen Dollar. Es bleibt abzuwarten, ob Friend.tech ein ähnliches Schicksal widerfahren könnte.

Obwohl die Nachricht von der Schließung von Friend.tech viele Investoren enttäuscht, könnte es durch eine neue Entwicklung oder einen Fork möglicherweise ein Comeback erleben.

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Über den Autor:
Jan-Eric Stehr

Jan-Eric Stehr ist seit August 2023 Chief Editor bei Crypto Insiders. Davor übersetzte und lokalisierte er die Website ins Deutsche. Mit seinem Ingenieursabschluss (B.Sc.) in Prozessmanagement/Maschinenbau und beruflicher Erfahrung im Consulting, unterstützt er Unternehmen beim Einstieg in den deutschen Markt. Seine Leidenschaft für Kryptowährungen fand er 2020, als er in sie investierte, und durch seine freiberufliche Tätigkeit vertiefte er sich weiter in dieses Thema.

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