Foto: QualityHD/Shutterstock
Walmart und Amazon stehen an der Spitze der größten Unternehmen der Welt. Beide Unternehmen gehen mit der Zeit und zeigen Interesse an neuen Technologien wie Krypto und Blockchain. Laut Insidern prüfen die beiden globalen Multinationale die Möglichkeit, eigene Stablecoins herauszugeben.
Walmart prüft eigene Stablecoin
Walmart ist ein Supermarktgigant und erzielte im Jahr 2024 einen Jahresumsatz von 665 Milliarden Dollar. Amazon ist hingegen der größte Akteur im E-Commerce-Sektor mit einem Umsatz von 637 Milliarden Dollar pro Jahr. Sollten sie eigene Stablecoins herausbringen, wäre das revolutionär. Damit würden sie wahrscheinlich viele Zahlungsflüsse aus dem traditionellen Finanzsystem herausziehen.
Täglich besuchen etwa 255 Millionen Menschen pro Woche Walmart. Das hätte der junge Sam Walton bei der Gründung 1962 nicht vorhergesehen. Die Supermarktkette begann einst klein im amerikanischen Bentonville, hat sich aber mittlerweile zu einem weltweit agierenden Unternehmen entwickelt.
Im Jahr 2025 versucht der Milliardenkonzern, sich im Bereich der Finanzdienstleistungen zu positionieren. So prüft Walmart den Einsatz von Stablecoins, um die enorme Anzahl täglicher Transaktionen effizient und kostengünstig abzuwickeln. So spart das Unternehmen viel Geld und muss keine Milliarden mehr für Abwicklungskosten bei Zahlungen, auch bekannt als „Interchange Fees“, aufbringen.
Unternehmen entdecken die Vorteile von Stablecoins
Stablecoins bieten verschiedene Vorteile. Sie sind im Gegensatz zu anderen Kryptowährungen weniger volatil, da sie im Verhältnis eins zu eins an traditionelle Währungen gebunden sind – zum Beispiel an den Dollar, Euro oder Yen. Darüber hinaus werden stabile Kryptowährungen häufig durch risikoarme Anlagen wie US-Staatsanleihen besichert.
Walmart ist keineswegs das einzige Unternehmen, das an neuen Bezahl- und Aufbewahrungslösungen interessiert ist. Auch andere große Akteure der US-Wirtschaft wie Amazon und Expedia Group beschäftigten sich mit Stablecoins. Amazon befindet sich hier allerdings noch in einer frühen Phase, wie ein Beteiligter mitteilt.
Die Verarbeitung von Bargeld oder Kartenzahlungen im traditionellen Bankensystem kostet viel Geld und Zeit. Ein effizientes Zahlungsnetzwerk mit Stablecoin spart den Supermarktketten und Einzelhandelsgiganten große Summen. Kundinnen und Kunden profitieren gleichzeitig von schnellen und sicheren Zahlungen.
Auch Unternehmen mit ausländischen Lieferanten zeigen Interesse, da Stablecoins Zahlungen beschleunigen. Zukünftig müssen sie nicht mehr stunden- oder tagelang auf den Abschluss einer Transaktion warten.
Banken sind wenig begeistert
Banken sehen die Pläne von Walmart und Amazon wenig positiv. Stablecoins laufen außerhalb des traditionellen Zahlungsverkehrs. Das könnte Menschen anziehen, die normalerweise auf Banken angewiesen sind. Dadurch wächst das Risiko, dass der große Kundenstamm traditioneller Banken schrumpft.
Trotz einiger Skepsis kann sich die Bankenbranche technologischen Entwicklungen und neuer Gesetzgebung bezüglich Kryptowährungen und Daten nicht entziehen. Gerade regionale und kleine Banken tun sich schwer, darauf effektiv zu reagieren.
Gesetzgebung und eigene Koalition
Ob Walmart, Amazon und andere Einzelhändler wirklich Stablecoins einführen, hängt teilweise von einem neuen US-Gesetz ab. Der sogenannte „Genius Act“ soll die Grundlage für die Gesetzgebung rund um Stablecoins schaffen. Ein wichtiger erster Schritt ist gemacht, aber sowohl Senat als auch Repräsentantenhaus müssen das Gesetz noch bewilligen.
Mehrere Unternehmen haben sich mittlerweile in einer Koalition zusammengeschlossen. Die „Merchants Payments Coalition“ unterstützt den Genius Act ausdrücklich. Die Mitglieder setzen sich für die Einführung von Stablecoins ein, damit Unternehmen eine Alternative zum klassischen Zahlungssystem erhalten.