Quelle: Raoul Pal/X
Die aktuelle Kursentwicklung von Kryptowährungen ist laut Raoul Pal, Geschäftsführer von Real Vision, kein Zufall. Der Kryptozyklus verläuft „beunruhigend ähnlich“ wie im Jahr 2017.
Makroökonomische Signale, wie etwa eine zukünftige Zinssenkung, deuten darauf hin, dass der Zyklus noch lange weitergehen könnte. Aber was meint er genau mit „diesem Zyklus“ und was kannst du erwarten?
Vergleichbares Muster wie 2017
Laut Raoul Pal weist der aktuelle Kryptomarkt auffällig viele Parallelen zur Situation im Jahr 2017 auf. Damals stieg der Preis von Bitcoin (BTC) fast das gesamte Jahr über stetig an, bevor er im Dezember explosionsartig nach oben schnellte.
In einem Video vom vergangenen Donnerstag sagte Pal, das Ganze sehe „beunruhigend aus wie 2017“ aus. Damit bezieht sich Pal auf den typischen Kryptozyklus. Das ist ein wiederkehrendes Muster im Kryptomarkt, das meist mehrere Jahre anhält. Typischerweise gibt es eine starke Aufwärtsbewegung (die Hausse), gefolgt von einem Rückgang (die Baisse) und darauf eine Phase der Erholung.
Dieser Zyklus ist anders
Auch wenn Pal ein vergleichbares Muster sieht, erwartet er, dass sich dieser Zyklus diesmal deutlich länger hinzieht als üblich. Grundlage dafür ist die Konjunkturpunktzahl, mit der er den Zustand der Weltwirtschaft abbildet.
„Aktuell liegt die Konjunkturpunktzahl unter 50 und es dauert im Allgemeinen eine Weile, bis dieser Wert wieder steigt.“
Nach Ansicht von Pal deutet das darauf hin, dass im Kryptomarkt noch viel Platz für Wachstum vorhanden ist. Außerdem rechnet er damit, dass das aktuelle Aufwärtsmomentum sich womöglich bis zur Mitte 2026 fortsetzen kann.
Schwächerer US-Dollar
Pal erklärt, dass der schwächere US-Dollar darauf hindeuten könne, dass der aktuelle Kryptozyklus noch längst nicht seinen Höhepunkt erreicht habe.
„Da der Dollar auch heute weiter abstürzt, scheint das darauf hinzuweisen, dass es bis ins zweite Quartal 2026 andauern kann.“
Seit dem ersten Januar 2025 ist der US-Dollar-Index (DXY) um 8,99 Prozent gefallen. Schwächt sich der Dollar ab (wie derzeit zu beobachten), wird Bitcoin nicht nur als spekulative Anlage interessanter, sondern auch als Alternative zu staatlichen Währungen.
Nach Pal ist vor allem das Hinauszögern von makroökonomischen Faktoren der Grund dafür, dass sich dieser Zyklus länger hinziehen wird als viele erwarten.
„Es sieht so aus, als sei der gesamte Zyklus verschoben worden, da die Zinssätze nicht angepasst wurden; der Dollar blieb daneben eine Zeit lang auf gleichem Niveau.“
Das aktuelle Umfeld erinnert laut Pal daher eher an 2020 als an 2021. Das stimmt ihn positiv, denn im Jahr 2020 stand der Kryptomarkt noch am Anfang einer Hausse. 2021 waren viele Kryptomünzen stark überbewertet. Pal geht davon aus, dass der Markt weiter wachsen wird, wenn die „großen Akteure“ nach wie vor einsteigen.