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Für ein chinesisches Ehepaar schien es eine enorme Erfolgsgeschichte zu sein, aber das änderte sich schnell, als sie verdächtigt wurden, Millionen Euro zu schleusen. Es soll sich um die Geldwäsche von ganzen 21 Millionen Euro und die Unterstützung organisierter Kriminalität handeln. Was steckt dahinter, und wie kamen sie überhaupt an so viele Millionen?
Digitale Bankkonten
Ein chinesisches Ehepaar, Jixu Wang (35) und seine Frau Ye Wang (34), wird verdächtigt, an einer großangelegten Geldwäscheoperation über Krypto beteiligt zu sein. Das Paar sitzt seit November letzten Jahres in Untersuchungshaft und hat bisher keine Kaution erhalten. Laut Staatsanwaltschaft sollen sie zwischen September 2023 und Februar 2024 ganze 21 Millionen Euro an kriminellem Geld über digitale Bankkonten verarbeitet haben. Damit sollen sie auch an organisierter Kriminalität mitgewirkt haben.
Laut den Behörden ist dieser Fall, der sich derzeit in Dublin (Irland) abspielt, das Ergebnis einer langwierigen und komplexen Untersuchung. Die irische Polizei arbeitete über Europol mit Polizeidiensten verschiedener Länder wie Deutschland, Spanien, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich zusammen.
Hausdurchsuchung bringt viel ein
Alles begann, als Jixu und Ye 2023 von den Philippinen nach Irland zogen. Über ein Investitionsprogramm für Einwanderer, für das sie 400.000 Euro an eine wohltätige Organisation spendeten, kamen sie ins Land. Laut Polizei waren sie zu diesem Zeitpunkt arbeitslos, obwohl Millionen Euro auf ihren Konten standen.
Am 12. November wurde das Paar verhaftet. Am selben Tag wurde ihre Mietwohnung in Dublin durchsucht. Bei dieser Hausdurchsuchung fand die Polizei 20.000 Euro in bar, Goldmünzen und fünf Umschläge mit Passwörtern, die Zugang zu Kryptowallets gewähren.
Dabei hat das Criminal Assets Bureau (CAB) insgesamt 14,7 Millionen Euro an Krypto identifizieren können. Davon wurden mittlerweile 4,4 Millionen Euro vom Ermittlungsteam eingefroren oder beschlagnahmt.
Beweise für Kriminalität, Gerichtsverhandlung am 29. Mai
Laut Ermittler Barry Cusack erhielt die Polizei Informationen von den deutschen Behörden über einen mutmaßlichen Anlagebetrug. Ein deutscher Mann überwies 10.000 Euro auf ein digitales Paytend-Konto im Namen von Jixu Wang, der das Konto mit seinem chinesischen Pass eröffnet hatte.
Zwischen Juli und November 2023 fanden auf seinem Konto 1.894 verdächtige Transaktionen statt, mit einer Gesamtsumme von über 5 Millionen Euro, die von 622 verschiedenen Bankkonten stammten.
Seine Frau, Ye Wang, eine qualifizierte Buchhalterin, hatte ein ähnliches Paytend-Konto. Darauf fanden zwischen September 2023 und Januar 2024 733 verdächtige Transaktionen statt, die etwa 2,1 Millionen Euro ausmachten und von 321 verschiedenen Konten stammten.
Derzeit hat die irische Polizei alle Beweismittel an das Paar übergeben. Der Richter hat entschieden, dass der Fall an das Circuit Criminal Court, das Strafgericht des Bezirks Dublin, weitergeleitet wird. Dort wird der Fall am 29. Mai weiter verhandelt.