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Während sich die Welt auf eine mögliche Eskalation vorbereitet, herrscht Panik an den Finanzmärkten. Der Kryptomarkt hat bereits einen erheblichen Schlag erlitten.
Was ist genau passiert – und was bedeutet dieser Angriff für Bitcoin (BTC) und andere Kryptowährungen?
Krieg bricht aus: USA greifen Iran an
In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni bombardierten die USA drei iranische Nuklearanlagen: Fordow, Natanz und Isfahan.
Der Angriff folgte auf mehr als eine Woche israelischer Luftangriffe und richtete sich gegen schwer geschützte unterirdische Atomanlagen.
Präsident Trump sprach von einem „vollständig erfolgreichen Angriff“ und einem „historischen Moment“, während der Iran betonte, dass kein nukleares Material verloren gegangen sei – die Anlagen seien zuvor evakuiert worden.
Iran bezeichnete die Aktion dennoch als „barbarischen Akt“ und „Kriegserklärung“. Kurz nach dem Angriff feuerte der Iran 40 Raketen auf israelische Städte ab. In Tel Aviv und Haifa gab es Verletzte und Sachschäden. Israel reagierte mit Angriffen auf militärische Ziele im Westen Irans.
Weltweit wächst die Sorge vor einer raschen Ausweitung des Konflikts.
Kryptomarkt erleidet schweren Schlag
Da der Angriff am Wochenende erfolgte, reagierten die Kryptomärkte als Erste.
Bitcoin fiel in der Nacht um rund 2,5 % auf knapp unter 101.000 US-Dollar. Inzwischen hat sich der Kurs leicht erholt und liegt zum Zeitpunkt dieses Artikels bei 102.630 US-Dollar.
Altcoins sind noch stärker betroffen: Ethereum verlor über 6 % und fiel auf 2.275 US-Dollar. Auch XRP, Solana, Dogecoin und Cardano notieren deutlich im Minus.
Kleinere Coins aus den Top 100 verzeichneten Verluste von über 10 %. Der gesamte Kryptomarkt büßte etwa 4 % seines Wertes ein.
Laut Coinglass wurden in der Nacht rund 172.700 Trader liquidiert. Insgesamt wurden Positionen im Wert von 685 Millionen US-Dollar aufgelöst – davon allein 600 Millionen in Long-Positionen, also Wetten auf steigende Kurse.
Im Gegensatz dazu steigen Öl, Gold und der US-Dollar – ein typisches Signal für Anleger, die in „sichere Häfen“ flüchten.
Wie reagiert der Kryptomarkt historisch – und was ist zu erwarten?
Frühere Konflikte – etwa in der Ukraine, Gaza oder frühere Eskalationen zwischen Israel und dem Iran – zeigten ähnliche Muster:
Zunächst ein starker Einbruch, gefolgt von einer kurzen Erholung – bevor erneut Verkaufsdruck einsetzt.
Bitcoin kann sich in der Regel erst erholen, wenn sich die Lage stabilisiert oder ein Waffenstillstand in Sicht ist. Fachleute warnen, dass bei weiterer Eskalation – etwa Angriffen auf US-Stützpunkte oder einer Blockade der Straße von Hormus – ein Rückgang von 10 bis 20 % möglich ist.
Eine mögliche Erholung könnte auch vom Zinskurs der US-Zentralbank abhängen. Sollten die geopolitischen Spannungen wirtschaftlichen Schaden verursachen, könnte eine Zinssenkung wahrscheinlicher werden – was langfristig vorteilhaft für Kryptowährungen sein könnte.
Oft dient der Kryptomarkt als Frühindikator für traditionelle Märkte – vor allem, wenn sich Ereignisse am Wochenende abspielen, wie in diesem Fall. Die Kryptowährungen absorbieren dann die ersten Schockwellen.
Allerdings könnte dies auch bedeuten, dass bei einem negativen Börsenstart am Montag die Kryptopreise erneut unter Druck geraten.