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Heute steht Powells Rede in Jackson Hole bevor. Die große Frage: Wie wird Bitcoin (BTC) reagieren? Aktuell – liegt der Kurs bei rund 113.000 $. Damit befindet sich BTC in einer kritischen Unterstützungszone zwischen 110.000 $ und 116.000 $.
Was mir dabei besonders auffällt: Bitcoin hat sich bisher gut behauptet, doch die Unsicherheit rund um die Geldpolitik der Fed bleibt bestehen. Jerome Powell wird heute nicht nur irgendeine Rede halten – es wird seine letzte als Fed-Chef sein. Der Rücktritt 2026 ist bereits angekündigt, was dieser Ansprache zusätzliches Gewicht verleiht.
Zinssenkung oder nicht?
Die Spekulationen am Markt laufen heiß: Kommt die Zinssenkung im September? Trotz der anhaltend hohen Inflation und der schwächelnden Arbeitsmarktdaten könnte Powell die Wende einleiten – was enormen Einfluss auf die Märkte hätte. Laut FedWatch Tool liegt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung bei 74,4 %, auf Polymarket sind es immerhin noch 60 %.
Für mich persönlich ist das ein sehr spannender Moment. Die Worte Powells könnten kurzfristig für Volatilität sorgen – sowohl nach oben als auch nach unten. Doch solange der Aufwärtstrend bei BTC intakt bleibt, sehe ich keine unmittelbare Gefahr für einen größeren Rücksetzer.
Warum Stablecoins plötzlich so wichtig sind
Doch kommen wir zum zweiten großen Thema des Tages, das mich derzeit besonders beschäftigt: Stablecoins. Lange Zeit galten sie als technisches Nebenprodukt im Krypto-Ökosystem – doch das hat sich grundlegend geändert.
Laut eines neuen Coinbase Reports könnte der Stablecoin-Markt bis 2028 auf 1,2 Billionen US-Dollar anwachsen. Bereits heute liegt das Handelsvolumen bei rund 275 Milliarden – Tendenz steigend. Doch was mich wirklich fasziniert: Stablecoin-Emittenten gehören inzwischen zu den wichtigsten Käufern von US-Staatsanleihen.
Die Verbindung zu den US-Schulden
Warum ist das so? Ganz einfach: Stablecoins wie USDT oder USDC müssen durch liquide, sichere Vermögenswerte gedeckt sein – und da greifen die Emittenten vor allem zu kurzlaufenden US-Staatsanleihen (T-Bills). Diese Nachfrage könnte die Finanzierung der US-Staatsverschuldung maßgeblich stabilisieren.
Im Extremfall würde laut Coinbase jede Woche 5,3 Milliarden USD zusätzliche Nachfrage nach T-Bills entstehen – allein durch das Wachstum des Stablecoin-Markts.
Das klingt erstmal positiv – aber es gibt auch Risiken. Was passiert bei einem massiven Abfluss aus dem Stablecoin-Markt? Die Nachfrage nach US-Staatsanleihen könnte abrupt einbrechen, mit entsprechenden Auswirkungen auf Renditen und Marktstabilität.
Stablechains – der neue Trend
Ein besonders spannender Trend, den ich beobachte, sind sogenannte Stablechains. Immer mehr Unternehmen wollen ihre eigene Infrastruktur schaffen, um sich unabhängiger von Ethereum & Co. zu machen. Drei Entwicklungen stechen für mich heraus:
- Metamask bringt mit MUSD seinen eigenen Stablecoin heraus, voll integriert ins eigene Ökosystem.
- Tether (USDT) arbeitet an einer eigenen Layer-1-Blockchain namens „Chain Stable“, bei der USDT der native Gas-Token ist. Transaktionen laufen also komplett ohne Ethereum (ETH) ab.
- Circle (USDC) entwickelt ebenfalls eine eigene Blockchain namens „Arc“, die vollständig auf USDC als Gas-Token setzt und EVM-kompatibel sein soll.
Diese Entwicklungen deuten für mich auf einen möglichen Liquiditätswettlauf hin. Tron, das derzeit stark von USDT-Transaktionen profitiert, könnte unter Druck geraten, wenn sich Emittenten auf ihre eigenen Netzwerke fokussieren.
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