Foto: Jaytrading/YouTube
Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich das erste Mal CoinTracking geöffnet habe. Ganz ehrlich: Wenn man sich drei Jahre Transaktionen nachtragen muss, ohne jemals ein Steuertool genutzt zu haben, dann wirkt das Ganze erst einmal ziemlich überwältigend.
Aber inzwischen habe ich die wichtigsten Abläufe verstanden – und will euch heute in dieser persönlichen Schritt-für-Schritt-Erfahrung zeigen, wie ich meinen Account eingerichtet habe, worauf ich achten musste und welche Tipps ich von Mark, einem der Full-Service-Experten von CoinTracking, bekommen habe.
Registrierung und erste Einrichtung
Die Registrierung war überraschend simpel: Benutzername festlegen, Passwort wählen und fertig. Eine E-Mail ist optional – ich konnte also direkt anonym loslegen. Nach weniger als einer Minute war mein Account startklar.
Schon da wurde mir klar: CoinTracking versucht, die Einstiegshürde so niedrig wie möglich zu halten. Trotzdem gilt: Die eigentliche Arbeit beginnt erst beim Import der Transaktionen.
API oder CSV? Mein erster Fehler
Anfangs habe ich – wie wahrscheinlich viele – alle meine Transaktionshistorien als CSV-Dateien hochgeladen. Ich dachte, die API sei nur für zukünftige Trades gedacht. Falsch gedacht!
Die API zieht sich rückwirkend alle Daten ab Börsenstart. Hätte ich das von Anfang an gewusst, hätte ich mir Stunden manueller Arbeit gespart. Immerhin: Ich konnte im Nachhinein ein Startdatum festlegen und so verhindern, dass Transaktionen doppelt importiert werden.
Heute nutze ich die API für Börsen wie Binance oder Bitget, weil es am zuverlässigsten ist. Aber ich weiß auch: Manchmal liegt der Fehler nicht bei CoinTracking, sondern bei der Börse, wenn Daten fehlen. Dann muss ich selbst Hand anlegen – dazu später mehr.
Wallets und Blockchains einbinden
Neben Börsen habe ich auch meine Wallets verbunden. Ob Ledger, MetaMask oder direkt Adressen von Blockchains wie Arbitrum oder Bitcoin – CoinTracking unterstützt das alles. Ich trage einfach meine Public Address ein, vergebe einen Namen wie „Ledger BTC Wallet“, und die Software zieht automatisch die Transaktionen.
Für exotische Wallets, die nicht unterstützt werden, bleibt der Weg über manuelle Imports. Dazu gibt es ein Excel-Template mit über 40 Transaktionstypen.
Anfangs dachte ich:
„Oh nein, Excel…“ – aber tatsächlich ist es überschaubar.
Mein Tipp: Unbedingt immer Kommentare hinzufügen („Umbuchung von Binance zu Ledger“ etc.). Das erspart später Stress mit dem Finanzamt.
Fehler erkennen und beheben
Eines der wichtigsten Features für mich sind die Checks auf Fehler:
- Bilanz pro Börse – stimmt mein Ethereum (ETH)-Bestand bei Binance auch mit den echten Walletdaten überein?
- Fehlende Transaktionen – wenn eine Einzahlung nicht zu einer Auszahlung passt.
- Doppelte Trades – falls ich durch falsche Exporte dasselbe zweimal importiert habe.
Hier habe ich schnell gelernt: Ordnung ist die halbe Miete. Ohne saubere Datenbasis bringt dir der schönste Report nichts.
Steuerreport erstellen – einfacher als gedacht
Nachdem die Daten stimmten, kam der spannendste Schritt: den Steuerbericht generieren. Für Deutschland ist standardmäßig FIFO hinterlegt – perfekt, ich musste nichts ändern.
Mit einem Klick hatte ich meinen Report für 2024 vorliegen. Dort standen:
- Gewinne und Verluste
- Einkünfte aus Staking
- Steuerfreie Coins (über 1 Jahr Haltedauer)
Besonders cool: Der Report ist so aufgebaut, dass man ihn direkt dem Steuerberater geben oder selbst ins ELSTER-Formular übertragen kann. Alle Zahlen sind schon sauber aufgeschlüsselt.
CoinTracking hat mir am Anfang Kopfzerbrechen bereitet – heute sehe ich es als unverzichtbares Tool. Ob API, Wallets, Bots oder manuelle Imports: Es ist zwar etwas Einarbeitung nötig, aber wenn man einmal drin ist, spart es enorm viel Zeit und Nerven.
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