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In den letzten Monaten bin ich immer wieder über das Schlagwort „ISO 20022 Coins“ gestolpert – ob in Foren, YouTube-Kommentaren oder auf Krypto-Twitter.
Viele behaupten, dass diese Coins bald durch die Decke gehen würden, weil Swift umgestellt wird. Ich wollte es genauer wissen, was steckt wirklich hinter ISO 20022?
Wird Swift abgeschafft? Und was hat das alles mit Krypto zu tun?
Was ISO 20022 überhaupt ist
ISO 20022 ist ein globaler Finanzdaten-Standard, der den internationalen Zahlungsverkehr effizienter, transparenter und maschinenlesbar machen soll.
Viele Banken und Finanzinstitute nutzen heute noch alte MT-Nachrichtenformate, die aus den 70er-Jahren stammen.
Mit ISO 20022 wird alles strukturierter, automatisierbarer und besser vernetzbar – auch mit moderner Technologie wie Blockchain oder künstlicher Intelligenz.
Am 22. November 2025 endet die Übergangsphase: Ab dann werden bei Swift die alten Nachrichtenformate für grenzüberschreitende Zahlungen abgeschaltet – das neue Regelwerk CBPR+ tritt in Kraft.
Wird Swift ersetzt? Nein!
Ein weitverbreiteter Irrtum: Swift wird nicht abgeschafft. Ganz im Gegenteil – Swift modernisiert sich lediglich und stellt auf ISO 20022 um.
Das Messaging-Netzwerk bleibt erhalten, aber die Art und Weise, wie die Informationen übertragen werden, wird an die neue Zeit angepasst.
Auch Sparkassen oder andere lokale Banken sind betroffen – sie müssen ihr System umstellen. Die Migration findet weltweit statt.
Mehr als 70 Länder nutzen ISO 20022 bereits, und bis 2025 sollen über 80 % aller High-Value-Transaktionen darauf basieren.
Was sind ISO 20022 Coins – und gibt es sie wirklich?
Hier wird’s spannend – und kritisch. Der Begriff „ISO 20022 Coins“ ist kein offizieller Titel. Es gibt keine Coins, die von der ISO-Organisation zertifiziert wurden.
Vielmehr geht es darum, ob ein Krypto-Projekt technisch in der Lage ist, ISO 20022-konforme Nachrichten zu verarbeiten oder zu erzeugen.
XRP, XDC, HBAR, Quant oder auch Chainlink werden oft in diesem Zusammenhang genannt – sie sind technisch kompatibel, aber nicht exklusiv ausgewählt oder bevorzugt.
Das „ISO-Label“ ist also eher Marketing als Realität.
Warum die Kompatibilität trotzdem spannend ist
Und jetzt der interessante Teil.
Projekte, die ISO 20022-kompatibel sind, könnten durch die Umstellung profitieren – besonders wenn sie in Bereichen wie Echtzeitabwicklung, Tokenisierung oder Interoperabilität aktiv sind.
Beispiele wie Ripple mit dem XRP Ledger oder Chainlink mit CCIP zeigen bereits heute praktische Anwendungsfälle.
Das bedeutet nicht, dass diese Coins automatisch pumpen.
Aber: Wer frühzeitig Lösungen bietet, die mit dem neuen Finanzsystem harmonieren, hat klare Vorteile – und könnte für Banken oder große Unternehmen attraktiver werden.
Chance statt Hype
ISO 20022 ist keine Revolution für den Krypto-Markt, aber eine gewaltige Chance für Projekte, die sich auf Compliance, Struktur und Interoperabilität konzentrieren.
Lass dich nicht von Buzzwords blenden. Es lohnt sich, genau hinzuschauen: Wer bietet reale Lösungen – und wer verkauft nur Narrative?
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