Foto: MissCrypto / YouTube
Wenn du – wie ich – in ein Layer-2-Projekt auf Ethereum(ETH) investiert hast, ist es jetzt wichtiger denn je, die aktuellen Entwicklungen im Ökosystem zu verstehen.
Ethereum allein ist nach wie vor relativ langsam – im Schnitt schafft das Mainnet rund 15 bis 20 Transaktionen pro Sekunde. Um wirklich massentauglich zu werden, braucht es Layer-2-Lösungen wie Arbitrum, Optimism, Base oder ZKsync.
Diese Netzwerke bündeln Transaktionen effizient und senden sie gebündelt als sogenannte Rollups zurück an die Ethereum-Blockchain.
Dadurch steigt die Skalierbarkeit massiv – in den letzten Tagen lag die Aktivität bei über 24.000 Transaktionen pro Sekunde (TPS). Ein neuer Allzeithöchstwert!
Was steckt hinter dem plötzlichen TPS-Boom?
Verantwortlich für diesen enormen Anstieg ist vor allem eine neue Layer-2-Appchain namens Lighter. Sie konzentriert sich auf Hochfrequenzhandel im Derivate-Sektor – also ein sehr spezieller, aber wachsender Anwendungsbereich.
Obwohl Lighter noch in einem frühen Entwicklungsstadium ist, zeigt sich bereits jetzt ihr Potenzial: Sie sorgt für hohe Aktivität im Ethereum-Netzwerk, obwohl sie nicht direkt auf Layer-1 operiert.
Technische Unterschiede zwischen den Rollups
Ich finde es extrem spannend, wie unterschiedlich die Layer-2-Lösungen technisch aufgestellt sind. Optimistic Rollups (wie Arbitrum, Base, Optimism) sind einfacher zu entwickeln, haben aber eine langsamere Finalität.
ZK-Rollups (wie ZKsync oder Starknet) hingegen bieten schnellere und kryptografisch gesicherte Transaktionen, sind aber technisch komplexer.
Lighter nutzt ein eigenes Proof-System und ist auf Ethereum aufgesetzt – im Gegensatz etwa zu Hyperliquid(HYPE), das auf einer eigenen Layer-1 läuft.
Das sorgt für Effizienz, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. So gab es im Oktober bereits erste Netzwerkausfälle.
Wer profitiert eigentlich wirtschaftlich?
Und hier wird’s aus meiner Sicht besonders interessant: Aktuell profitieren die Layer-2-Betreiber finanziell deutlich mehr als Ethereum selbst.
Die Gebühren, die beim Handeln auf Arbitrum, Base & Co. anfallen, landen größtenteils bei den Layer-2-Netzwerken – nicht im Mainnet. Das heißt: Ethereum trägt die Sicherheitsarbeit, aber die Einnahmen fließen woanders hin.
Für Investoren, die ETH halten, ist das ein Problem. Denn wenn die Nachfrage auf Layer 2 ausgelagert wird, sinkt der Burn-Effekt auf Layer 1 – was langfristig den ETH-Preis belasten könnte.
Wie kann sich Ethereum stärker monetarisieren?
Daher wird aktuell intensiv daran gearbeitet, neue Mechanismen zu entwickeln, um Ethereum wirtschaftlich besser in das Layer-2-Ökosystem einzubinden. Mögliche Lösungen:
- Revenue Sharing zwischen Layer 1 und Layer 2 (z. B. über Sequencer-Gebühren)
- Neue institutionelle Anwendungen direkt auf Layer 1 (etwa Privacy– oder AI-Protokolle)
- Restaking-Modelle wie bei EigenLayer, die ETH-Validatoren zusätzliche Einnahmen verschaffen
Ich sehe hier großes Potenzial. Einige Layer-2-Projekte wie ZKsync oder Hyperliquid machen es vor: Ihre Token sind direkt an Netzwerkaktivität gekoppelt – durch Burns und Buybacks entsteht ein klarer Zusammenhang zwischen Nutzung und Tokenwert.
ETH bleibt spannend – aber Layer 2 verändert alles
Für mich ist klar: Ethereum wächst weiter – aber nicht ohne seine Layer-2-Projekte. Wer in ETH oder in Layer-2-Tokens investiert, sollte genau beobachten, wie sich das Macht- und Geldgefüge zwischen Layer 1 und Layer 2 entwickelt.
Ich bleibe auf jeden Fall dran – das Thema wird uns die nächsten Monate noch intensiv begleiten.
Wenn du tiefer in Ethereum, Layer-2-Projekte und die On-Chain-Dynamiken einsteigen willst, schau auf meinem YouTube-Kanal vorbei.
Dort teile ich regelmäßig Analysen, Updates und meine Einschätzungen – fundiert, verständlich und immer aktuell.