Foto: MissCrypto/YouTube
Noch vor wenigen Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich das mal erleben würde: Deutsche Bank, Sparkasse, Volksbanken – alle reden plötzlich von Krypto. Ja, richtig gelesen. Die gleichen Banken, die lange Zeit skeptisch auf Bitcoin (BTC) & Co. geschaut haben, starten nun Pilotprojekte, investieren in Infrastruktur und wollen ihren Kunden den direkten Zugang zu digitalen Assets ermöglichen.
Um besser zu verstehen, was sich verändert hat, habe ich mit Dr. Ulli Spankowski gesprochen. Er ist CDO bei der Börse Stuttgart Digital und Chef der Bison App – also mitten im Geschehen, wenn es um institutionelle Krypto-Adoption in Deutschland geht.
Die Zeiten ändern sich – und die Banken ziehen nach
Ulli hat das sehr gut auf den Punkt gebracht: Die Krypto-Nachfrage ist gestiegen, und zwar nicht nur bei Tech-affinen Early Adoptern. Heute interessieren sich auch 50- bis 70-Jährige für Bitcoin. Warum? Ganz einfach: Medienberichte über Bitcoin-Millionäre, zunehmende Diskussionen im privaten Umfeld – und ein gewachsenes Ökosystem, das den Einstieg erleichtert.
Krypto ist nicht mehr schwer zugänglich oder ein Nischenthema. Wer will, kann heute mit wenigen Klicks loslegen – und das zunehmend sogar bei seiner Hausbank.
Der Druck auf Banken wächst
Was viele vielleicht nicht wissen: Banken beobachten ganz genau, wohin das Geld ihrer Kunden fließt. Und sie haben gemerkt, dass mit der wachsenden Beliebtheit von Kryptowährungen auch Kapital aus dem traditionellen Finanzsystem abwandert. Erst waren es nur kleine Beträge – ein „Tröpfchen“, wie Ulli es nennt – doch daraus ist längst ein Strom geworden.
Und spätestens wenn Kundinnen und Kunden anfangen, nicht nur ihr Kryptokapital, sondern auch andere Vermögenswerte aus dem Bankensystem abzuziehen, ist der Handlungsdruck enorm. Dann geht es nicht mehr nur um Innovation, sondern ums Überleben im Wettbewerb.
Pilotprojekt: Krypto direkt über die Volksbank-App
Besonders spannend fand ich das Pilotprojekt der DZ Bankengruppe gemeinsam mit der Börse Stuttgart Digital und dem Infrastrukturpartner Truvia. Ziel ist es, dass alle rund 750 Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland ihren Kunden Krypto-Dienstleistungen anbieten können – direkt im Onlinebanking.
Stellt euch das mal vor: Ihr öffnet eure Volksbank-App, seht euer Girokonto, Bausparvertrag und euer Depot – und ab sofort auch eure Bitcoin-Wallet. Kein externer Anbieter, keine zusätzliche Anmeldung. Einfach und vertraut. Das ist, wie Ulli sagt, echte „Convenience“ – und genau das, was viele Kunden wollen.
Bitcoin, Ethereum – und was ist mit Altcoins?
Zum Start werden natürlich die üblichen Verdächtigen wie Bitcoin, Ethereum (ETH), eventuell Litecoin (LTC) oder Cardano (ADA) angeboten. Aber langfristig geht es um mehr. Zwar ist der Kryptomarkt hochreguliert und Banken sind verständlicherweise vorsichtig, doch die Nachfrage nach Altcoins ist da.
Die meisten Handelsvolumina passieren nach wie vor auf Bitcoin und Ethereum – aber wer sich intensiver mit der Technologie beschäftigt, erkennt schnell: da kommt noch viel mehr.
Als Infrastrukturpartner achtet Ulli besonders auf Netzwerke, die reale Anwendungen ermöglichen: Ethereum, Solana (SOL), XRP – sie alle spielen eine Rolle in der Tokenisierung von Assets, im Zahlungsverkehr oder bei Smart Contracts.
Sommerloch, Zinswende & Altcoin-Season?
Natürlich sprachen wir auch über den aktuellen Markt. Sommermonate sind traditionell ruhiger, nicht nur in Krypto. Weniger Aktivität, weil viele einfach mal abschalten – und das ist auch okay. Doch sollte sich die geopolitische Lage beruhigen und die US-Zinsen sinken, könnte das neue Dynamik bringen. Vor allem für Altcoins.
Ich finde es unglaublich spannend, was sich gerade tut. Was vor zwei Jahren noch undenkbar war, ist heute Realität: Banken investieren in Krypto, weil ihre Kunden es verlangen. Und sie wissen, dass sie handeln müssen – nicht nur, um Kapital zu halten, sondern um überhaupt relevant zu bleiben.
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