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Nach wochenlangen steigenden Kursen nehmen Anleger Gas zurück. Die Aktienmärkte färbten sich montags hellrot, während Gold und Staatsanleihen gefragt waren. Auffällig ist, dass Bitcoin auch stark abschnitt. Normalerweise ist das in solchen Momenten nicht der Fall. Dennoch ist dies eine Verschiebung, die darauf hinweist, dass die Risikobereitschaft etwas abnimmt.
Die vergangenen Monate standen im Zeichen starker Kursgewinne. Die finanziellen Umstände blieben locker, während Zentralbanken kaum eingriffen. Aber dieses ruhige Klima scheint nun etwas zu kippen, insbesondere kurzfristig.
Zeichen der Vorsicht
Mehrere Signale deuten auf einen vorsichtigen Umschwung hin:
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Die Volatilität an den Märkten ist historisch niedrig
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Die Geschwindigkeit der Kurssteigerungen nimmt ab
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Anleger scheinen übermütig und preisen wenig Risiko ein
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Die Deadline für die Abgabenpause (1. August) nähert sich
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Die Gespräche zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union verlaufen mühsam
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In den Vereinigten Staaten steigen die Inflationszahlen wieder
Gleichzeitig sahen wir montags eine Flucht in sichere Häfen. Gold und amerikanische Staatsanleihen waren gefragt. Das deutet auf zunehmende Unsicherheit hin. Der Bitcoin-Kurs schnitt also auch ordentlich bis gut ab.
Geschäftige Schlusswoche des Juli
Die kommenden Tage versprechen spannend zu werden. Drei Entwicklungen stehen im Mittelpunkt:
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Zinssitzung Federal Reserve
Die amerikanische Zentralbank kommt zusammen, um zu bestimmen, ob die Politik angepasst werden muss. Der Markt schaut vor allem, ob es Politiker gibt, die sich dem Lager von Präsident Trump anschließen, der schon längere Zeit für Zinssenkungen plädiert. -
QRA von Minister Bessent
Finanzminister Scott Bessent präsentiert seine Pläne für die Finanzierung des Haushaltsdefizits. Erwartungsgemäß wählt er, wie sein Vorgänger Janet Yellen, die Ausgabe vieler kurzfristiger Anleihen. Das könnte kurzfristig den Druck auf die langen Zinsen lindern. -
Abgaben und juristische Prüfung
Am 1. August laufen mehrere zeitweilige Aussetzungen von Handelsabgaben aus. Bessent deutete bereits eine Verlängerung gegenüber China an. Ob andere Länder auch verschont werden, ist noch unklar. Unterdessen beschäftigt sich der Oberste Gerichtshof mit der Frage, ob Trumps Handelsabgaben juristisch durchgehen können.
Volatilität im Anmarsch?
Dieses Zusammentreffen von Faktoren kann für mehr Beweglichkeit an den Märkten sorgen. Besonders in einem Umfeld, in dem Anleger möglicherweise zu optimistisch geworden sind. Falls die Ergebnisse positiv ausfallen, kann das die Basis für weitere Steigerungen später in diesem Jahr legen. Aber bei Enttäuschungen droht eine Korrektur.