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Einer der größten Fälle in der Geschichte der Kryptowelt bekommt ein weiteres Kapitel. Sam Bankman-Fried, der ehemalige Geschäftsführer der Handelsplattform FTX, hat Berufung gegen seine Verurteilung eingelegt, die ihm 25 Jahre Haft eingebracht hätte.
Das Berufungsverfahren
Nach seiner Verurteilung zu 25 Jahren Gefängnis wegen seiner Rolle im FTX-Konkurs macht Bankman-Fried nun erneut Schlagzeilen. Er geht gegen das Urteil vor und wird im November wieder vor Gericht erscheinen. Schon jetzt wird spekuliert, welche juristischen Argumente er anführen könnte, um seine Strafe zu mindern.
Am 4. November 2025 soll Bankman-Fried mündliche Argumente zu seiner Verteidigung vorbringen, anderthalb Jahre nach seinem Schuldspruch im März 2024.
In seinem ersten Prozess lautete seine Verteidigung, dass er nie die „Unschuldsvermutung“ genoss und die Anklage „falsche Erzählungen“ über angeblich dauerhaft verlorene Kundengelder gegen ihn verwendete.
In einem aktuellen Beitrag auf X deutete Bankman-Fried eine weitere mögliche Verteidigungslinie an. Er behauptet, externe Rechtsberater hätten das Verfahren manipuliert und Chancen zur Wiederherstellung von Kundengeldern bewusst blockiert. Einige Kanzleien seien seiner Ansicht nach stärker daran interessiert gewesen, ihre Honorare in die Höhe zu treiben, statt Ergebnisse für Kunden zu erzielen.
Sollte dieser Punkt vor Gericht eingebracht werden, würde sich der Fokus von der Absicht, Straftaten zu begehen, hin zu prozeduralem Unrecht verschieben – im Einklang mit seiner Behauptung, unfair behandelt worden zu sein.
Ob ihm dadurch ein neues Verfahren zugesprochen wird, bleibt offen. Allerdings stellen die belastenden Aussagen ehemaliger FTX-Führungskräfte wie Caroline Ellison und Gary Wang weiterhin eine erhebliche Hürde für ihn dar.
Begnadigung durch Trump
Im März führte Bankman-Fried ein Gespräch mit Tucker Carlson, in dem er sich indirekt an Donald Trump wandte, um eine Begnadigung zu erbitten. Dies geschah kurz nachdem Trump Ross Ulbricht, den Gründer von Silk Road, begnadigt hatte. Bisher blieb Bankman-Frieds Bitte jedoch erfolglos.
Auszahlungen
Einige frühere FTX-Kunden warten weiterhin auf Entschädigungen. Mehr als 6,5 Milliarden US-Dollar wurden bereits zurückgezahlt. Für September ist eine weitere Auszahlung von 1,9 Milliarden US-Dollar angekündigt. Zudem stehen noch rund 1,4 Milliarden Euro aus, die durch rechtliche Fragen wie KYC-Vorgaben, Sanktionen und Zuständigkeiten blockiert sind.
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