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Die tschechische Zentralbank (ČNB) hat einen überraschenden ersten Schritt in die Kryptowelt gesetzt. Anstatt direkt Bitcoin zu kaufen, hat die Bank für über 18 Millionen Dollar in Aktien von Coinbase investiert. Diese große amerikanische Kryptobörse hatte 2024 einen Jahresumsatz von fast 6,6 Milliarden Dollar.
Mit diesem Schritt positioniert sich die Zentralbank vorsichtig aber zielgerichtet in Richtung der aufkommenden digitalen Wirtschaft. Der Kauf passt in eine breitere Strategie: Engagement in innovativen Sektoren über etablierte S&P 500-Unternehmen.
Kluger Zug oder vorsichtiger Test?
Der Kauf von 51.732 Coinbase Aktien durch die ČNB, wie in einem Quartalsbericht registriert, ist mehr als ein symbolischer Schritt. Coinbase ist das einzige reine kryptobezogene Unternehmen innerhalb des S&P 500 Index und fungiert damit als Brücke zwischen traditionellen Märkten und der Krypto-Industrie.
Durch die Investition in diese Aktien wählt die Bank einen regulierten und börsennotierten Kanal, um indirekt an Krypto beteiligt zu werden, ohne direkt Bitcoin kaufen zu müssen.
Laut Marktanalisten ist es ein strategischer Zug, indirekte Beteiligung mit weniger Volatilität als direkte Krypto-Assets.
Die ČNB besitzt inzwischen über 12,8 Milliarden Dollar an amerikanischen Aktien, zeigt ein Bericht. In diesem Kontext scheint die Investition von 18 Millionen Dollar klein, aber das Signal ist deutlich. Die Zentralbank erkundet die Krypto-Industrie, vorerst über traditionelle Wege.
Bitcoin-Käufe in der Zukunft?
Die Investition folgt auf frühere Aussagen des Zentralbankers Aleš Michl, der früher dieses Jahr Interesse an Bitcoin (BTC) als Reserveaktiva zeigte. Obwohl noch kein offizieller Kauf von Bitcoin bestätigt wurde, schließt Michl die Option nicht aus.
Er nennt Bitcoin „ein interessantes Mittel ohne Korrelation mit Anleihen“ und attraktiv für ein diversifiziertes Portfolio. Er betont jedoch auch die Risiken: Bitcoin bleibt volatil und ist hauptsächlich für professionelle Anleger geeignet.
Dennoch sehen einige Analysten den Kauf dieser großen Kryptobörse als Vorboten für mehr. Obwohl die ČNB noch keine Bitcoins direkt besitzt, hat sie mit Aktien in Coinbase und Tesla bereits indirekt welche im Portfolio.
Dieser Schritt der Zentralbank von Tschechien zeigt, dass selbst traditionelle Institutionen nicht mehr um Krypto herumkommen. Obwohl es vorerst bei einer indirekten Beteiligung über Coinbase bleibt, öffnet es die Tür zu weiterer Beteiligung am Kryptomarkt. Und das ist ein wichtiger Schritt sowohl für die Bank als auch für digitale Währungen.