Foto: bluestork/Shutterstock
Vor einer Woche hat eine mehr als fünfzehnstündige Störung bei Amazon Web Services (AWS) erneut schonungslos die Verwundbarkeit des Kryptomarktes offengelegt.
AWS ist ein Unternehmen von Amazon, das Serverinfrastruktur bereitstellt, auf der eine Vielzahl von Webseiten und Apps läuft.
Große Plattformen wie Coinbase, Robinhood, MetaMask und Venmo waren betroffen – Millionen Nutzer hatten keinen Zugriff auf ihre Krypto-Wallets oder konnten keine Transaktionen durchführen.
Die Störung zeigt deutlich, dass viele vermeintlich „dezentrale“ Kryptodienste in der Praxis weiterhin stark von einer einzigen zentralen Instanz abhängig sind.
Kryptonetzwerke liefen weiter – Nutzer blieben außen vor
Obwohl die meisten Blockchain-Netzwerke wie gewohnt weiterliefen und Transaktionen verarbeiteten, konnten viele Nutzer sich nicht einloggen und hatten somit keinen Zugriff auf ihre Vermögenswerte.
Laut einem aktuellen Bericht lag das Problem nicht bei den Blockchains selbst, sondern bei den Systemen, über die Apps mit den Servern von Amazon kommunizieren.
„Es ist, als ob das Haus noch steht, aber die Tür klemmt“, erklärt Anthurine Xiang, Mitgründerin der Krypto-Projekte EthStorage und QuarkChain.
Xiang betont, dass viele angeblich dezentrale Dienste in Wirklichkeit auf den Servern großer Technologiekonzerne wie Amazon oder Google laufen.
Um echte Dezentralisierung zu erreichen, müsste jede Komponente unabhängig betrieben werden können.
Krypto-Guthaben blieben sicher
Während der Störung zeigten etwa MetaMask-Wallets einen Kontostand von null US-Dollar an – obwohl die Kryptowährungen in Wahrheit sicher gespeichert waren.
Die Verbindung zum Dienst, der die Daten abruft, war schlicht nicht erreichbar. Solche Fehler können natürlich zu erheblichen Missverständnissen führen.
Auch die App und das Base-Netzwerk von Coinbase waren komplett ausgefallen, was Transaktionen unmöglich machte.
Robinhood-Nutzer, die kürzlich Zugang zu den europäischen Märkten erhalten hatten, berichteten über massive Verzögerungen und nicht funktionierende Schnittstellen (APIs).
Die Störung machte auf drastische Weise deutlich, dass das Ideal eines vollständig dezentralen Ökosystems noch in weiter Ferne liegt.
Experten fordern neue Lösungsansätze
Auch Jamie Elkaleh von Bitget betont, dass das Problem nicht bei den Kryptonetzwerken selbst liege, sondern bei den Servern und Systemen, auf denen die meisten Kryptoanwendungen laufen.
Die Mehrheit der Entwickler setze auf große Cloud-Anbieter wie AWS, Google Cloud oder Microsoft Azure. Diese Konzentration führe jedoch zu Risiken: Fällt einer dieser Anbieter aus, sind Hunderte von Apps betroffen.
Elkaleh fordert den Aufbau einer Infrastruktur, die nicht auf einen einzigen Cloud-Anbieter angewiesen ist, sondern Lasten auf mehrere Anbieter und dezentrale Netzwerke verteilt.
Eine solche hybride Struktur würde die Stabilität etablierter Cloud-Dienste mit der Unabhängigkeit dezentraler Netzwerke wie Filecoin, Arweave und Akash verbinden.
Allerdings ist dieses Gleichgewicht zwischen zentraler und dezentraler Infrastruktur derzeit noch schwer erreichbar.
Jawad Ashraf, CEO der Vanar Blockchain, weist darauf hin, dass rund 70 % aller Ethereum(ETH)-Nodes von AWS, Google oder Microsoft gehostet werden.
„Wir zahlen im Grunde drei verschiedenen Vermietern Miete, anstatt unabhängig zu sein“, meint er kritisch – ein klarer Hinweis auf die fortwährende Abhängigkeit von den großen Tech-Konzernen.
Laut Ashraf sind vollständig dezentrale Systeme technisch machbar, doch viele Entwickler-Teams schrecken davor zurück, weil deren Umsetzung komplexer und zeitaufwendiger ist.
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