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Der Kryptomarkt bleibt anfällig für geopolitische Entwicklungen – das zeigt sich auch in dieser Woche wieder deutlich.
XRP, die Kryptowährung von Ripple, erlitt einen starken Rückschlag aufgrund der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten. Anleger scheinen das Vertrauen zu verlieren und setzen in großem Stil auf einen weiteren Kursrückgang.
XRP-Händler eröffnen massenhaft Short-Positionen
Die ersten Anzeichen von Unruhe zeigten sich, als der XRP-Kurs am Dienstag plötzlich um 5 Prozent fiel.
Dieser starke Rückgang fiel mit der Nachricht über eine mögliche militärische Beteiligung der USA am Konflikt zwischen Iran und Israel zusammen. In der Folge gab es starke Verluste auf dem Kryptomarkt – vor allem bei Altcoins wie XRP.
Auf dem Derivatemarkt beobachten Analysten eine auffällige Verschiebung: Die Mehrheit der Händler nimmt über Deribit Short-Positionen ein, insbesondere mit Ablaufdatum am 21. Juni. Das bedeutet, sie wetten auf einen fallenden Kurs.
Ein auffälliger Trade: Eine Put-Option im Wert von 30.000 US-Dollar mit einem Ausübungspreis von 2,20 US-Dollar – der Investor setzt damit auf einen weiteren Kursverfall unter dieses Niveau.
„Es gibt eindeutige Anzeichen von Nervosität bei XRP-Anlegern“, stellt DL News fest.
Auf der Wettplattform Polymarket schätzen Nutzer die Wahrscheinlichkeit, dass XRP bis Monatsende auf 2 US-Dollar zurückfällt, auf 61 Prozent.
Zwar wurden auch einige langfristig optimistische Positionen eröffnet, doch kurzfristig dominiert der Pessimismus.
Das zeigt sich auch im rückläufigen Handelsvolumen auf dem Spotmarkt: Das Volumen auf den Börsen ist im Vergleich zur Vorwoche um über 35 Prozent eingebrochen.
Warum der XRP-Kurs keinen Aufwärtstrend findet
Der XRP-Kurs bewegt sich seit Wochen seitwärts in einer engen Spanne zwischen 2,10 und 2,60 US-Dollar. Analysten sind uneins: Einige rechnen mit einem Ausbruch nach oben, andere warnen vor einer deutlichen Korrektur.
Zusätzlich verkompliziert wird die Lage durch die Unsicherheit rund um die laufende Klage von Ripple gegen die US-Börsenaufsicht SEC. Es wurde erwartet, dass Ripple und die SEC am 17. Juni eine Einigung erzielen würden, was das Ende des Prozesses bedeutet hätte.
Da es offenbar zu keiner Einigung kam, bleibt der Rechtsstreit bestehen. Ein Kursanstieg von XRP im Zuge eines Prozessendes ist weiterhin möglich, doch solange dieses ausbleibt, fehlt dem Kurs der nötige Impuls.
Eine weitere bedeutende Entwicklung im Zusammenhang mit XRP ist die mögliche Zulassung eines Spot-Exchange-Traded-Funds (ETF). Laut Bloomberg-Analyst James Seyffart liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Genehmigung eines XRP-ETFs im Jahr 2025 bei 85 Prozent.
Die Anzeichen verdichten sich, dass solche ETFs wahrscheinlicher werden. Damit würde XRP für professionelle Investoren deutlich attraktiver.