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Chris Larsen, Mitgründer von Ripple, steht unter Beschuss, nachdem er 50 Millionen XRP im Wert von etwa 175 Millionen Dollar (148,87 Millionen Euro) verschoben hat. Er transferierte diese an Börsen, genau zu dem Zeitpunkt, als der Kurs seinen Höhepunkt erreichte. Dies führte zu heftigen Reaktionen innerhalb der Community, mit Vorwürfen der Kursmanipulation und des „Dumpings“ von Token.
Bewusste Manipulation oder ungeschickte Zeitwahl?
Die große Transaktion wurde vom Blockchain-Forscher ZachXBT bemerkt, der über X meldete, dass der Großteil der XRP, etwa 140 Millionen Dollar (119 Millionen Euro), an zentralisierte Börsen gesendet wurde.
Solche Transfers werden oft als Zeichen dafür gesehen, dass jemand plant, seine Token zu verkaufen.
Die Zeitwahl war auffällig: der XRP-Kurs erreichte gerade einen Höhepunkt von über 3,60 Dollar und fiel kurz darauf wieder unter 3,10 Dollar.
Laut Kritikern scheint es, als hätte Larsen seine Token zu einem günstigen Zeitpunkt verkauft, möglicherweise mit zusätzlichem Druck auf den Kurs als Folge.
Mit über 2,8 Milliarden XRP im Besitz, etwa 4,6 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung, hat Larsen potenziell einen erheblichen Einfluss auf den XRP-Kurs. Kein Wunder also, dass es innerhalb der Community Sorgen über unfaire Praktiken gibt.
Dezentralisierung versus Gewinnerzielung
Nicht jeder stimmt der Kritik zu. Einige Nutzer meinen, dass Larsen seine Token möglicherweise unter Langzeithaltern verteilt, um so die Dezentralisierung des Netzwerks zu fördern.
Dies wäre theoretisch vorteilhaft für das Ripple-Ökosystem. Dennoch bleibt das Vertrauen fragil. Die wiederholten Verkaufswellen aus der Ripple-Führung werfen Fragen über Transparenz und Loyalität gegenüber Anlegern auf.
Ripple selbst hat noch nicht auf die Nachrichten reagiert, und auch Larsen hat keine öffentliche Erklärung abgegeben.
Unterdessen spekulieren Analysten über die Zukunft von XRP. Trotz des Dips glauben einige, dass die Münze schnell wieder auf Rekordjagd gehen kann, sofern die Marktbedingungen günstig bleiben. Es scheint dann besonders wichtig, dass Bitcoin stabil bleibt und Ethereum seinen Aufstieg fortsetzt.
Vergangenen Freitag wurde der höchste Kurs aller Zeiten von 3,66 Dollar erreicht. Das ist gut 20 Dollarcent höher als der Höhepunkt vom Januar 2018, dem es im vorherigen Bullenmarkt nicht einmal nahekam dank der laufenden Klage mit der Securities and Exchange Commission (SEC).
Die Diskussion über das Verhalten großer Insider bleibt ein Streitpunkt innerhalb der Kryptowelt. Vorerst scheint XRP weiter zu schwanken, aber das Vertrauen der Anleger wurde erneut auf die Probe gestellt.