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Ripple, das Unternehmen hinter dem XRP-Token, und die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) haben ihr jahrelanges Rechtsverfahren nun fast vollständig beigelegt. Die Parteien haben sich auf einen Vergleich in Höhe von 50 Millionen US-Dollar geeinigt – deutlich weniger als die ursprünglich verhängte Strafe von 125 Millionen US-Dollar.
Ripple verwandelt Milliardenforderung in Millionenstrafe
Die SEC hatte Ripple im Jahr 2020 verklagt, weil das Unternehmen angeblich nicht registrierte Wertpapiere in Form von XRP-Token verkauft habe. Im Jahr 2023 entschied Richterin Analisa Torres teils zugunsten beider Parteien: Ripple habe zwar gegen das Gesetz bei institutionellen Verkäufen verstoßen, jedoch nicht bei Verkäufen über Börsen an Privatanleger.
Ursprünglich forderte die SEC sogar 2 Milliarden US-Dollar. Mit dem jetzigen Vergleich erhält Ripple einen Großteil der verhängten Strafe zurück und akzeptiert eine reduzierte Zahlung von 50 Millionen US-Dollar. Beide Seiten ziehen zudem ihre Berufungen zurück.
Diese Einigung könnte das Ende eines Prozesses bedeuten, der über Jahre hinweg für Rechtsunsicherheit in der Kryptobranche gesorgt hat – vorbehaltlich der richterlichen Zustimmung.
Nächste Schritte: Zustimmung des Gerichts erforderlich
Die SEC hatte dem Vergleich bereits seit mehreren Wochen zugestimmt und nach einer internen Sitzung endgültig grünes Licht gegeben.
Anschließend reichten beide Parteien ein gemeinsames Schreiben beim Gericht in New York ein. Richterin Torres soll nun eine sogenannte indicative ruling erlassen – eine vorläufige Einschätzung, dass sie die Einigung voraussichtlich akzeptieren wird.
Nach dieser Einschätzung können Ripple und die SEC beantragen, den Fall vorübergehend an Richterin Torres zurückzuverweisen, damit sie den Vergleich formell bestätigen kann. Sobald dies erfolgt ist, gilt der Fall als abgeschlossen.
SEC unter neuer Führung zeigt mildere Haltung
Bemerkenswert ist der Richtungswechsel der SEC selbst. Seit Paul Atkins von Präsident Trump zum Vorsitzenden der Behörde ernannt wurde, verfolgt die SEC offenbar einen gemäßigteren Kurs gegenüber der Kryptobranche.
Die XRP-Community reagiert positiv auf die Einigung. Der XRP-Kurs stieg innerhalb eines Tages um rund 7 % auf etwa 2,33 US-Dollar. Viele sehen in der Einigung nicht nur einen Sieg für Ripple, sondern auch ein Zeichen für mehr regulatorische Klarheit im US-Kryptosektor.
Rechtsanwalt John Deaton bezeichnete den Vergleich als „logisch und gut begründet“ und rechnet mit einer Zustimmung durch Richterin Torres – auch wenn diese noch aussteht.