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Ripple, das Unternehmen hinter dem XRP Ledger (XRPL), steht kurz vor einem seiner bisher größten technischen Schritte: der Einführung einer Ethereum-kompatiblen Sidechain. Ziel ist es, Smart Contracts und dezentrale Anwendungen (dApps), wie sie aus dem Ethereum-Ökosystem bekannt sind, direkt auf dem XRP-Netzwerk nutzbar zu machen.
Was bedeutet EVM-Kompatibilität für XRP?
Die geplante Erweiterung basiert auf der Ethereum Virtual Machine (EVM) – der Technologie, die es Entwicklern ermöglicht, bestehende Ethereum-Anwendungen fast ohne Anpassung auch auf anderen Netzwerken zu betreiben.
Für XRP bedeutet das: Entwickler können ihre dApps einfach vom Ethereum-Netzwerk auf XRP portieren, ohne sie komplett neu schreiben zu müssen. Diese Kompatibilität öffnet die Tür für neue Anwendungsfälle – vor allem im Bereich DeFi (dezentrale Finanzen).
Start noch im Sommer geplant – Testnet läuft bereits
Laut Ripple-CTO David Schwartz und Direktor Jaazi Cooper soll das neue System im zweiten Quartal 2025 live gehen – also bis spätestens Ende Juni. Ob dieser Zeitplan eingehalten wird, ist angesichts des bereits fortgeschrittenen Monats offen.
Allerdings läuft das Testnet der EVM-Sidechain bereits seit Anfang des Jahres. Laut Peersyst Technologies, die eng mit Ripple an dem Projekt arbeiten, hat das Testnet bereits beachtliche Aktivität vorzuweisen:
„87 neue Entitäten, die zuvor nicht mit XRP verbunden waren, beteiligen sich bereits – mit Infrastruktur, Anwendungen und Nachfrage.“
Sobald das Mainnet startet, sollen diese Projekte in das XRP-Ökosystem überführt werden. Peersyst spricht sogar von der größten Onboarding-Welle in der Geschichte von XRP.
Was bringt das den Nutzern?
Mit der Einführung der EVM-Sidechain erhalten XRP-Nutzer Zugang zu einem breiten Spektrum an DeFi-Diensten – von Liquiditätspools über dezentrale Börsen bis hin zu renditebasierten Anwendungen ohne Mittelsmänner.
Sollte das Projekt erfolgreich verlaufen, könnte sich das auch positiv auf den XRP-Kurs auswirken: Mehr Nutzer und Anwendungen bedeuten mehr Transaktionen, mehr Nachfrage und potenziell ein höherer Preis. Gleichzeitig könnte auch Ethereum von der Interoperabilität profitieren.