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Der fast fünf Jahre andauernde Rechtsstreit zwischen Ripple Labs, dem Unternehmen hinter der Kryptowährung XRP, und der US-Börsenaufsicht SEC könnte bald zu einem Ende kommen. Beide Parteien haben nun einen gemeinsamen Vorschlag zur Beilegung des Verfahrens eingereicht – inklusive einer überarbeiteten Einigung zur Strafzahlung.
Ripple zahlt 50 Mio. US-Dollar – 75 Mio. sollen zurückfließen
Ripple und die SEC beantragen gemeinsam, dass das Gericht die ursprünglich verhängte Geldstrafe in Höhe von 125 Millionen US-Dollar neu bewertet. Der neue Vorschlag sieht vor, dass Ripple 50 Millionen US-Dollar als zivilrechtliche Geldstrafe an die SEC zahlt. Die verbleibenden 75 Millionen US-Dollar – derzeit auf einem gesperrten Treuhandkonto – sollen an Ripple zurückfließen.
Ein ähnlicher Vorschlag war bereits vor einem Monat unterbreitet worden, wurde damals jedoch vom Gericht zurückgewiesen, da beide Parteien angeblich verfahrensrechtliche Regeln missachtet hatten. Nun wagen sie einen neuen Anlauf – und diesmal unter Einhaltung aller Vorschriften.
Hintergrund: XRP-Gerichtsverfahren seit 2020
Die SEC hatte Ripple im Jahr 2020 verklagt, mit dem Vorwurf, XRP im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar als nicht registriertes Wertpapier verkauft zu haben. 2023 entschied das Gericht teilweise zugunsten von Ripple: Der Verkauf an Privatanleger über Börsen wurde nicht als Verstoß gegen das Wertpapierrecht gewertet. Bei direkten institutionellen Verkäufen jedoch sah das Gericht einen Verstoß.
Die ursprünglich geforderte Strafe von 2 Milliarden US-Dollar wurde später auf 125 Millionen reduziert – ein deutlicher Rückzieher der SEC.
Politische Wende und neue Haltung der SEC
Die Annäherung deutet auf eine veränderte politische Ausrichtung in den USA hin. Seit Anfang 2025 zeigt sich die SEC deutlich moderater gegenüber der Kryptobranche und hat bereits Verfahren gegen Binance und Coinbase eingestellt.
Die XRP-Community hatte längst mit einem Abschluss des Verfahrens gerechnet – ein offizieller Vergleich würde jedoch ein starkes Signal senden und das Vertrauen in XRP als Anlageklasse weiter stärken.
Ob sich das auch in einem deutlichen Kursanstieg widerspiegelt, bleibt abzuwarten. Doch für viele Anleger dürfte ein rechtskräftiger Abschluss das Risiko rund um XRP deutlich senken – und damit auch institutionelles Interesse wiederbeleben.