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Ripple hat laut Bloomberg im vergangenen Monat beeindruckende 430 Millionen Euro von einigen der größten Namen der Finanzwelt eingesammelt. Die Finanzierung erfolgte bei einer Bewertung von rund 34 Milliarden Euro.
Damit bleibt Ripple eines der höchstbewerteten privaten Krypto-Unternehmen überhaupt. Doch trotz dieser beeindruckenden Zahlen verlief die Finanzierung nicht ohne Hürden. Die neuen Investoren stiegen nur unter strengen Schutzbedingungen ein.
Großes institutionelles Interesse an XRP
An der Finanzierungsrunde beteiligten sich unter anderem Citadel Securities, Fortress Investment Group, Marshall Wace, Galaxy Digital und Pantera Capital.
Für einige Investoren fühlte sich das Investment eher wie eine indirekte Wette auf XRP an – weniger wie eine direkte Beteiligung an Ripple selbst. Der Grund, ein Großteil von Ripples Unternehmenswert hängt direkt mit dem Bestand an XRP zusammen, den das Unternehmen hält.
Laut internen Schätzungen lassen sich mindestens 90 % des Ripple-Werts auf XRP zurückführen. Im Juli verfügte Ripple über mehr als 106 Milliarden Euro in XRP.
Ein erheblicher Teil dieser Coins ist durch sogenannte Lockups gebunden – sie können also nicht sofort auf dem Markt verkauft werden, sondern werden nach festen Zeitplänen freigegeben.
Das macht Ripples Bewertung stark abhängig von nur einer Kryptowährung – und deren Kurs ist in den letzten Monaten deutlich gefallen. Seit Juli hat XRP über 40 % an Wert verloren.
Solche Volatilität ist großen Finanzinvestoren zu riskant – daher bestanden sie auf Bedingungen, die man sonst eher aus Risikoinvestitionen kennt.
Investoren sichern sich mit Rückverkaufsrechten ab
So erhielten die Investoren das Recht, ihre Anteile nach drei bis vier Jahren mit einer garantierten Rendite von 10 % pro Jahr an Ripple zurückzuverkaufen. Sollte Ripple selbst den Rückkauf auslösen, steigt diese Rendite sogar auf 25 % pro Jahr.
Zusätzlich wurde eine sogenannte Liquidation Preference vereinbart. Im Falle eines Verkaufs oder einer Insolvenz haben die neuen Investoren Vorrang vor Altaktionären. Solche Klauseln sind typisch für Deals mit erhöhtem Risiko.
Während XRP fällt, boomt der ETF-Markt
Auch wenn Ripple aktuell noch stark auf XRP angewiesen ist, arbeitet das Unternehmen daran, seine Abhängigkeit zu verringern. Im vergangenen Jahr wurden mehrere Unternehmen übernommen – darunter der Prime Broker Hidden Road (1 Milliarde Euro) und GTreasury (860 Millionen Euro).
Ripple strebt eine breitere Rolle im Finanzsektor an. Kurzfristig bleibt XRP jedoch das zentrale Thema – sowohl für Ripple als auch für Anleger. US-Spot-XRP-ETFs verzeichnen nach mehreren Wochen mit Nettozuflüssen fast 1 Milliarde US-Dollar (rund 860 Millionen Euro) an Investments.