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Die Europäische Zentralbank (EZB) zweifelt, ob ein digitaler Euro stark genug ist, um den Vormarsch amerikanischer Stablecoins zu stoppen. Das schreibt EZB-Berater Jürgen Schaaf in einem neuen Blogpost. Er plädiert für einen breiteren Ansatz, in dem auch Raum für Euro-Stablecoins und Innovation aus dem Markt ist.
Stablecoins werden immer beliebter
Stablecoins sind Kryptomünzen, die an gewöhnliche Währungen wie den Dollar oder Euro gekoppelt sind. Sie behalten dadurch (meist) einen festen Wert. In der Kryptowelt sind Dollar-Stablecoins wie USDT und USDC schon seit Jahren beliebt. Sie werden viel für Zahlungen und auf Kryptobörsen verwendet.
Der Euro hinkt dabei hinterher. Laut Schaaf ist es Zeit, dass Europa mehr Arbeit in gute, vertrauenswürdige Euro-Stablecoins steckt. Diese können die Position des Euro stärken und eine Alternative zu amerikanischen Varianten bieten.
Digitaler Euro ist nur eine Lösung
Die EZB arbeitet bereits an einem digitalen Euro, aber laut Schaaf ist das nicht genug. Er betont, dass Europa auch andere Technologien nutzen muss, wie Blockchain, um Zahlungen schneller und sicherer zu machen. Dazu gehören auch Projekte wie Pontes und Appia, die die europäische Zahlungsinfrastruktur verbessern sollen.
Entscheidung erst 2025
Die EZB begann Ende 2023 mit den Vorbereitungen für den digitalen Euro, aber eine endgültige Entscheidung folgt erst Ende 2025. Es ist also noch nicht sicher, ob die Münze wirklich kommt.
Was klar ist: Die europäische Strategie verschiebt sich. Nicht nur ein digitaler Euro, sondern auch Euro-Stablecoins und intelligente Technologie müssen zusammen dafür sorgen, dass Europa im Rennen bleibt. Denn der Vorsprung amerikanischer Stablecoins ist groß.