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Krypto hat gestern einen großen Sieg errungen. Der US-Senat hat einem historischen Gesetzentwurf für Stablecoins – also Kryptowährungen mit stabilem Wert – zugestimmt.
Dank einer überzeugenden Mehrheit sind die Vereinigten Staaten nun einen Schritt näher an klaren Regelungen für diese wichtige Säule des Kryptosektors.
Breite Unterstützung für den GENIUS Act
Mit 68 Ja-Stimmen und 30 Nein-Stimmen erhielt der GENIUS Act – vollständig: „Guiding and Establishing National Innovation for US Stablecoins Act“ – gestern Abend breite Unterstützung von den Senatoren.
Der GENIUS Act wurde im Februar dieses Jahres von Senator Bill Hagerty in den Senat eingebracht. Am 14. März wurde das Gesetz vom Bankenausschuss des Senats genehmigt, und am 20. Mai wurde der Weg für die endgültige Abstimmung freigemacht.
Das Gesetz wird nun an das Repräsentantenhaus weitergeleitet. Dort können noch Änderungen vorgenommen werden. Besteht es auch diese Hürde, kann es offiziell in Kraft treten.
David Sacks, Donald Trumps wichtigster Berater im Bereich Kryptowährungen, teilte die Nachricht auf der Social-Media-Plattform X. Er bezeichnete es als „historische Stablecoin-Gesetzgebung, die für klare Regeln sorgt, Verbraucher besser schützt und die Position des US-Dollars in der digitalen Welt stärkt“.
Stablecoins sind in der Regel an Fiatwährungen gekoppelt und kombinieren Preisstabilität mit der Geschwindigkeit und Effizienz der Blockchain-Technologie. Das macht sie ideal für internationale Zahlungen.
Der GENIUS Act schafft einen rechtlichen Rahmen für die Ausgabe und Verwaltung dieser digitalen Währungen. Das Gesetz verpflichtet Emittenten, sich bei der Regierung zu registrieren, ihre Coins vollständig mit US-Dollar oder Staatsanleihen zu decken, regelmäßige Prüfungen vorzulegen und den Anti-Geldwäsche-Vorgaben zu entsprechen.
„Win-win-win für alle“
Die Auswirkungen des GENIUS Acts könnten weitreichend sein. Stablecoins machen inzwischen über 60 % aller Krypto-Transaktionen aus, wie eine Untersuchung von TRM Labs zeigt. In den meisten Fällen sind diese Coins an den US-Dollar gekoppelt.
Das US-Finanzministerium erwartet, dass der Stablecoin-Markt bis 2030 auf 3,7 Billionen US-Dollar anwachsen kann – vorausgesetzt, es gibt klare gesetzliche Regelungen. Der GENIUS Act legt nun den Grundstein dafür.
Finanzminister Scott Bessent bezeichnet das Gesetz als „Win-win-win für alle Beteiligten“. Neben Verbrauchern und der Privatwirtschaft könne auch die US-Regierung profitieren.
Die zusätzliche Nachfrage nach Staatsanleihen hilft dem Land nämlich, sich günstiger zu finanzieren. So kann das Gesetz auch zur Verringerung der enormen Staatsverschuldung beitragen.
In letzter Zeit haben sich zahlreiche große Unternehmen mit dem Gedanken befasst, in den wachsenden Stablecoin-Markt einzusteigen – und das ist kein Zufall. So war gestern zu lesen, dass die Großbank JPMorgan möglicherweise eine eigene Stablecoin namens JPMD plant. Auch die Handelsriesen Walmart und Amazon sollen eine eigene stabile Währung in Erwägung ziehen.