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In Südkorea hat erstmals ein bekennender Bitcoin-Befürworter die Präsidentschaftswahl gewonnen.
Lee Jae-myung, Kandidat der liberalen Demokratischen Partei, machte während seiner Wahlkampagne deutlich, dass er Kryptowährungen wie Bitcoin aktiv unterstützen möchte.
Lee sieht eine bedeutende Rolle für Krypto in der Zukunft seines Landes. Mit seinem Wahlsieg erhält er nun die Möglichkeit, diese Vision auch in die Realität umzusetzen.
Neue Kryptoregeln und Investitionspläne
Lee plant die Einführung klarer Regeln für den Umgang mit Kryptowährungen – darunter die Legalisierung von Bitcoin-ETFs sowie die Zulassung von Investitionen durch große Institutionen wie das nationale Rentenfonds.
Damit macht er deutlich, dass er Kryptowährungen nicht nur als spekulative Anlageformen betrachtet, sondern als ernstzunehmende Finanzprodukte, die in die bestehende Wirtschaftsstruktur integriert werden können.
Besonders aussagekräftig ist, dass er explizit das nationale Rentenfonds erwähnt. Dieses verwaltet enorme Summen und steht symbolisch für Vertrauen und Stabilität. Wenn eine solche Institution in Bitcoin investieren darf, sendet das ein starkes Signal an andere Anleger und Finanzinstitute.
Bitcoin-ETFs für Privatanleger
Ein zentrales Anliegen seiner Politik ist es, den Zugang zu Bitcoin über regulierte Kanäle zu erleichtern.
So möchte der Präsident sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs) für Bitcoin genehmigen. Damit wird es für südkoreanische Bürger einfacher und sicherer, in Bitcoin zu investieren, ohne die Kryptowährung selbst aufbewahren zu müssen.
Das senkt nicht nur das Risiko, sondern auch die technische Einstiegshürde. Viele Menschen empfinden es als schwierig oder unsicher, ihre digitalen Münzen selbst zu verwalten – ein ETF kann dieses Problem lösen.
Südkorea folgt damit dem Beispiel anderer Länder wie den USA, wo kürzlich Spot-ETFs für Bitcoin zugelassen wurden und großen Kapitalzufluss verzeichneten.
Digitale Staatswährung geplant
Darüber hinaus plant Lee die Einführung einer digitalen Version des südkoreanischen Won – einer sogenannten Central Bank Digital Currency (CBDC). Dabei handelt es sich um Stablecoins, die von einer Zentralbank ausgegeben werden.
Ziel ist es, Kapitalflucht zu verhindern und mehr Kontrolle über die digitale Wirtschaft Südkoreas zu erlangen. Gleichzeitig soll das Land so schneller und gezielter auf Entwicklungen am Kryptomarkt reagieren können.
Südkorea als Krypto-Pionier
Südkorea spielt schon heute eine zentrale Rolle in der globalen Kryptobranche. Viele Menschen kaufen täglich Bitcoin, Ethereum oder andere digitale Währungen.
Auch Unternehmen investieren zunehmend in Blockchain-Technologien – etwa zur Rückverfolgung von Lieferketten oder zum Schutz sensibler medizinischer Daten.
Sollte es Südkorea gelingen, auch andere asiatische Staaten von der Einführung von Bitcoin-ETFs zu überzeugen, könnte das die weltweite Akzeptanz von Kryptowährungen erheblich beschleunigen.