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Der juristische Druck auf den Gründer von Terra (LUNA), Do Kwon, nimmt weiter zu. Während er am Donnerstag in den Vereinigten Staaten wegen zweier Vergehen verurteilt wird, möchte der US-Richter genau wissen, welche Strafe ihn in Südkorea erwartet.
Die Fragen kommen zu einem kritischen Zeitpunkt, da die Gesamtdauer der Strafe stark von Absprachen zwischen den verschiedenen Ländern abhängen kann.
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Richter zweifelt am Schicksal des Krypto-Chefs
Der US-Richter Paul A. Engelmayer will Kwon erst dann eine Strafe auferlegen, wenn eine Reihe entscheidender Fragen beantwortet ist. Das geht aus aktuellen Gerichtsunterlagen hervor. Kwon wird in den Vereinigten Staaten wegen Irreführung von Investoren angeklagt.
Der Fall zieht weiterhin große Aufmerksamkeit auf sich, da der Zusammenbruch von Terra im Jahr 2022 mehr als 40 Milliarden Euro vernichtete.
Engelmayer will wissen, ob Kwon seine gesamte Strafe verbüßt, wenn er nach Südkorea überstellt wird. Der Richter fragt sich, welche Garantien die USA haben, dass Kwon nicht vorzeitig freikommt.
Zudem verlangt er Klarheit über die Mindest- und Höchststrafen in Südkorea, wo Kwon wegen Betrugs und Marktmanipulation verdächtigt wird. Laut Anklägern könnte er dort bis zu vierzig Jahre Haft erhalten.
Ein wichtiger Punkt ist, ob Geschädigte bei der Urteilsverkündung Mitspracherecht haben. Außerdem will der Richter wissen, wie ein Entschädigungsprozess aussehen müsste und welche Schritte dafür notwendig sind.
Angesichts des Schadensausmaßes ist dies für viele Betroffene ein sensibles Thema. Beide Parteien müssen spätestens am 10. Dezember auf die Fragen des Richters reagieren.
Unsicherheit über die Strafdauer
Die US-Staatsanwaltschaft fordert zwölf Jahre Haft. Kwons Anwälte halten eine Strafe von fünf Jahren für angemessen. Der Richter verlangt zudem Klarheit über die siebzehn Monate, die Kwon in Montenegro inhaftiert war.
Die Frage ist, ob diese Zeit als Untersuchungshaft angerechnet werden soll. Dies könnte seine endgültige Strafe verkürzen.
Terraform entwickelte ein System rund um die Stablecoin TerraClassicUSD und die Terra. Die algorithmische Kopplung scheiterte im Mai 2022, wodurch beide Coins ihren Wert weitgehend verloren.
Der Crash löste eine Kettenreaktion auf dem Kryptomarkt aus, bei der große Unternehmen in Schwierigkeiten gerieten und schließlich zusammenbrachen.
Ausgang hat Einfluss auf die Verfolgung von Kryptobetrug
Durch diese zusätzlichen Fragen scheint es, dass der Richter erst dann strafen will, wenn alle Risiken ausgeschlossen und die Position der Opfer geklärt ist. Der Fall um Do Kwon bleibt damit noch eine Weile in Bewegung.
Das Ergebnis könnte Einfluss darauf haben, wie die internationale Verfolgung von Kryptobetrug künftig organisiert wird. Am 11. Dezember wird der Richter das endgültige Urteil fällen.
Doch damit ist der Fall nicht vorbei: Sowohl die Vereinigten Staaten als auch Südkorea wollen Kwon strafrechtlich verfolgen. Deshalb verlangt Engelmayer harte Garantien, dass Kwon seine gesamte Strafe verbüßt – auch wenn er später an ausländische Behörden übergeben wird.