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Sag Lebewohl zum Luxusleben: Die australische Polizei hat eine Villa, einen Mercedes-Benz und fast 25 Bitcoin von einem Mann aus Queensland beschlagnahmt. Die Vermögenswerte – mit einem geschätzten Wert von 4,5 Millionen australischen Dollar (etwa 2,6 Millionen Euro) – stehen in Verbindung mit einem Kryptohack aus dem Jahr 2013, bei dem 950 Bitcoin von einer französischen Börse gestohlen wurden.
Hack von 2013 führt Jahre später zu Beschlagnahmung, aber nicht zu Verurteilung
Die Ermittlungen begannen 2018, als die Behörden in Luxemburg verdächtige BTC-Transaktionen meldeten. Diese führten zu dem Mann aus Queensland, der bereits wegen eines Hacks bei einem US-Gaming-Unternehmen verurteilt worden war. Er wurde mit dem Diebstahl der 950 Bitcoin in Verbindung gebracht – damals im Wert von einigen Hunderttausend Dollar, heute jedoch mehrere Dutzend Millionen wert.
Obwohl der Mann strafrechtlich nicht verfolgt wird, entschied das Gericht, dass sein Vermögen nicht aus rechtmäßigen Einkünften stammt. Daher durfte die australische Bundespolizei (AFP) seine Besitztümer einziehen. Dazu zählen unter anderem ein Herrenhaus in Broadbeach Waters, ein Mercedes und 24,5 Bitcoin.
Die Maßnahme erfolgte im Rahmen des australischen „Proceeds of Crime Act“, der es erlaubt, Vermögen ohne strafrechtliche Verurteilung einzuziehen. Laut Polizei ist das ein entscheidender Baustein im Kampf gegen Cyberkriminalität, da damit das finanzielle Motiv entzogen wird.
„Kriminelle werden von Gier angetrieben – auf Kosten ehrlicher Australierinnen und Australier sowie von Unternehmen, die ihr hart verdientes Geld an Cyberkriminelle verlieren“, erklärte die AFP in einer Pressemitteilung.
Die Erlöse aus den beschlagnahmten Gütern fließen in Verbrechensbekämpfung und Präventionsmaßnahmen. Australien setzt damit verstärkt auf finanzielle Sanktionen gegen Cyberkriminelle – auch ohne strafrechtliches Urteil.
Bereits über 1,2 Milliarden beschlagnahmt
Seit Juli 2019 hat die Spezialeinheit CACT über 1,2 Milliarden australische Dollar an kriminellem Vermögen sichergestellt – von Immobilien und Luxusfahrzeugen bis hin zu großen Mengen Kryptowährungen.
Der Fall unterstreicht die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit: Die Spur begann bei den luxemburgischen Ermittlungsbehörden und führte schließlich ans andere Ende der Welt.
Der Mann aus Queensland ist nicht der Erste, der durch vergangene Kryptovergehen sein Vermögen verliert – und angesichts des wachsenden Fokus auf Cyberkriminalität wird er wohl auch nicht der Letzte sein.
Bereits Anfang dieses Jahres zerschlug das FBI ein internationales Krypto-Syndikat, bei dem rund 265 Millionen US-Dollar erbeutet wurden.