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Digitale Währungen sind in den vergangenen Jahren bereits ein heißes Thema in verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt gewesen. Während Bankensektoren vor allem die Vorteile sehen, scheinen Politiker diese Entwicklung dennoch auf die eine oder andere Weise aufhalten zu wollen. Dennoch gibt es laut dem Nobelpreisträger für Wirtschaft einen großen Bedarf an einer digitalen Währung, wie beispielsweise dem digitalen Euro.
US-Dollar noch immer dominant im Welthandel
Der überwiegende Teil der Finanzsysteme in der Welt basiert auf dem US-Dollar. So findet der Handel mit Öl hauptsächlich in Dollar statt und sind die amerikanischen Finanzmärkte die größten der Welt. Das macht, dass die USA eine wichtige führende Position auf dem Weg zu einer digitalen Währung einnehmen könnten. Aber auch hier spielt die nationale Politik eine entscheidende Rolle. Sie scheinen vor allem den Prozess hin zu dieser Währung bewusst zu verlangsamen oder zu behindern.
Für Europa ergibt sich daraus jedoch eine günstige Situation. Der Nobelpreisträger in der Kategorie Wirtschaft, Paul Krugman, sieht Möglichkeiten für unseren Zusammenschluss zwischen inzwischen 27 Mitgliedstaaten.
„Wenn der Euro jemals wirklich eine weltweite Währung wird, wäre das vielleicht über einen digitalen Euro“, so der Ökonom.
Dollar schwächelt: Welche Währung kann übernehmen?
Momentan läuft die Inflationsspitze in den USA auf etwa vier Prozent zu. Davon ist nicht zu sagen, ob es dabei bleiben wird. Der Ökonom selbst wagt einen weiteren Anstieg jedenfalls nicht auszuschließen. Besonders wenn die aktuelle Wirtschaftspolitik fortgesetzt wird. Eine kleine Veränderung kann die Inflation noch weiter steigen lassen. Das kann beispielsweise vorkommen, wenn die Federal Reserve, die amerikanische Zentralbank, durch die Politik gezwungen wird, Entscheidungen zu treffen, hinter denen sie möglicherweise selbst nicht steht. Dadurch, dass der Dollar immer weiter zu schwächeln scheint, könnte der Euro hier möglicherweise profitieren. Es ist dann aber wichtig, dass Europa Fahrt hinter diesen digitalen Euro setzt.
Momentan sieht Krugman keine Währung, die den US-Dollar so übernehmen kann. Neben den verschiedenen Vereinbarungen, die zwischen weltweiten Handelspartnern über die Nutzung des Dollars festgelegt sind, sind viele Währungsarten auch wirklich zu klein im Umfang, um dem Welthandel dienen zu können. Nur der Euro und der chinesische Yuan kämen hier laut dem Ökonomen in Frage. Jedoch ist der Euro zu fragmentiert über verschiedene Länder und ist die Kontrolle über den Yuan durch die chinesische Regierung zu groß. Wie auch immer wird die Nutzung einer anderen Währung kostspieliger werden, da mehr Arbeit dafür nötig sein wird. Handelspartner, die vom Dollar abweichen, werden die Weltwirtschaft nicht lahmlegen können, aber es könnte durchaus spürbare Folgen haben.