Foto: Shutterstock
Paul Atkins, der neue Vorsitzende der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC, hat in einem deutlichen Statement mit der restriktiven Krypto-Politik seines Vorgängers Gary Gensler gebrochen. Bei einem Treffen mit einer speziellen „Crypto Task Group“ kündigte Atkins einen neuen, freiheitsorientierten Kurs für den Umgang mit digitalen Vermögenswerten in den USA an.
DeFi im Mittelpunkt – „Selbstverwaltung ist ein Grundwert Amerikas“
In einem Roundtable mit dem Titel „DeFi and the American Spirit“ traf Atkins auf führende Köpfe der DeFi-Industrie und auf politische Entscheidungsträger. Dabei betonte er:
„Ich setze mich für mehr Freiheit für Marktteilnehmer ein, ihre Krypto selbst zu verwalten – besonders dann, wenn Intermediäre hohe Gebühren verlangen oder den Zugang zu Staking und anderen On-Chain-Funktionen blockieren.“
Atkins kritisierte das bisherige Vorgehen der SEC scharf. Unter Gary Gensler wurden Entwickler von DeFi-Software oft pauschal als ‚Broker‘ eingestuft – mit der Folge, dass sie unter harte SEC-Vorgaben fielen. Dies will Atkins ändern.
„Staking-as-a-Service“ nur mit Zustimmung des Kongresses
Ein weiteres Thema war das umstrittene Verbot von Staking-as-a-Service. Atkins stellt klar: Solche Entscheidungen müssten zuerst vom Kongress legitimiert werden, um rechtlich tragfähig zu sein. Die SEC solle sich künftig zurückhaltender und gesetzestreuer verhalten.
Fünfte Sitzung der Task Force – SEC gibt sich selbstkritisch
Das Treffen war bereits die fünfte Krypto-Sitzung der SEC-Task Force im Jahr 2025. Frühere Themen: Handel, Verwahrung, Tokenisierung und die Wertpapierklassifikation von Tokens.
SEC-Kommissarin Caroline Crenshaw sagte dazu:
„Diese Gespräche haben uns viel Arbeit eingebracht. Wir wollten schnell Klarheit schaffen – aber wir mussten lernen: In der Krypto-Regulierung ist nichts einfach.“
Warum dieser Wandel bei der SEC?
Mit dem Ausscheiden von Gary Gensler im Januar 2025 und dem Amtsantritt des pro-krypto US-Präsidenten Donald Trump ist eine spürbare Trendwende bei der SEC erkennbar.
Unter Paul Atkins setzt die Behörde nun auf eine dialogorientierte, marktfreundliche Linie. Auch andere Institutionen in den USA, die einst kritisch gegenüber Krypto eingestellt waren, haben ihr Personal reduziert oder neue Leitungspersonen mit offenerer Haltung eingesetzt.
Im Februar 2025 ließ die SEC die langwierige Klage gegen Coinbase nach zwei Jahren fallen. Die Auseinandersetzung mit Ripple endete ebenfalls: Anfang 2025 bestätigte Ripple-CEO Brad Garlinghouse via X, dass die SEC ihre Klage zurückzieht.
This is it – the moment we’ve been waiting for. The SEC will drop its appeal – a resounding victory for Ripple, for crypto, every way you look at it.
The future is bright. Let’s build. pic.twitter.com/7WsD0C92Cm
— Brad Garlinghouse (@bgarlinghouse) March 19, 2025