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Mit dem Anstieg des Bitcoin-Kurses über 100.000 US-Dollar mehren sich auch weltweit die Berichte über gewaltsame Entführungen im Zusammenhang mit Kryptowährungen. Besonders betroffen: Investoren, die ihren Reichtum öffentlich zur Schau stellen. Die folgenden Fälle verdeutlichen, wie riskant das sein kann.
Frankreich: Entführungswelle erreicht selbst wohlhabende Stadtteile
Am 1. Mai 2025 wurde im 14. Arrondissement von Paris ein Mann von maskierten Tätern entführt. Ziel der Aktion war sein Sohn, ein bekannter Krypto-Investor. Die Entführer forderten ein Lösegeld in Millionenhöhe – und setzten ihre Drohungen brutal um, indem sie dem Opfer einen Finger abtrennten.
Die Polizei lokalisierte den Aufenthaltsort mithilfe von Telefonüberwachung und konnte den Mann schließlich in einem Vorort befreien. Fünf junge Männer wurden bei dem Zugriff verhaftet.
Fall David Balland: Abgetrennter Finger und ein Kofferraum in Paris
Im Januar 2025 wurde David Balland, Gründer von Ledger, zusammen mit seiner Partnerin entführt. Die Polizei wurde eingeschaltet, nachdem Ballands Geschäftspartner ein Erpressungsvideo mit einer abgetrennten Fingerkuppe und einer Lösegeldforderung über 10 Millionen Euro erhielt.
Balland konnte bei einem Polizeieinsatz befreit werden, seine Partnerin wurde am Folgetag gefesselt im Kofferraum eines Fahrzeugs südlich von Paris entdeckt.
Influencer in Dubai: Familie als Zielscheibe
Ein weiterer Fall ereignete sich wenige Wochen zuvor in Dubai. Die Familie eines bekannten Krypto-Influencers wurde überfallen – Vater, Ehefrau und Tochter wurden entführt. Nach einer Lösegeldforderung an den Influencer schaltete dieser die Polizei ein.
Die beiden Frauen wurden schnell gefunden, der Vater einen Tag später schwer misshandelt in einem Kofferraum in der Normandie – mit Benzin übergossen, offenbar kurz vor einer weiteren Eskalation.
Weitere internationale Fälle
In Spanien entführten drei britische Männer einen Landsmann und forderten 30.000 Euro in Krypto. Das Opfer entkam durch einen zehn Meter hohen Sprung vom Balkon – mit zwei gebrochenen Knöcheln.
In Belgien genügte ein Social-Media-Post über eine Wallet im Wert von 1,6 Millionen Euro, um Entführer zur versuchten Entführung der Ehefrau des Investors zu bewegen – glücklicherweise ohne Erfolg.
Auch in den USA häufen sich derartige Vorfälle. Influencerin Amouranth wurde brutal in ihrem eigenen Haus überfallen. In Durham wurde ein Paar gezwungen, Zugang zu seinem Coinbase-Konto zu geben – ein immer häufiger auftretendes Muster.
Lehren aus den Vorfällen: Diskretion schützt Leben
Die Polizei warnt eindringlich davor, Informationen über Krypto-Vermögen öffentlich zu teilen. Die zunehmende Brutalität der Angriffe zeigt, dass nicht nur der Besitzer selbst, sondern auch Familienangehörige und Freunde gefährdet sind.
Wer viel in Krypto investiert hat, sollte absolute Diskretion wahren – besonders in sozialen Netzwerken. Je weniger potenzielle Täter wissen, desto sicherer sind Sie und Ihr Umfeld.