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In den vergangenen Monaten häuften sich alarmierende Berichte über gewaltsame Entführungen in der Kryptowelt. So tauchten letzten Monat schockierende Aufnahmen einer Entführung im Herzen von Paris auf.
Die französische Polizei ist nicht untätig. 25 Verdächtige, darunter Minderjährige, wurden wegen ihrer Beteiligung an diesen aufsehenerregenden Entführungsfällen angeklagt. Die Verdächtigen stammen unter anderem aus Paris, dem Senegal, Angola und Russland.
Wie die Zeitung Le Monde im Namen des Ministeriums berichtete, sind die Verdächtigen zwischen 16 und 23 Jahre alt. Sechs Personen sind noch minderjährig.
Worum geht es in diesem Fall?
Der Fall betrifft einen Entführungsversuch am 13. Mai 2025 im 11. Arrondissement von Paris. Dabei versuchten die Täter, die Tochter von Pierre Noizat, dem Geschäftsführer der französischen Handelsplattform Paymium, zu entführen. Dabei wurde nicht vor Gewalt zurückgeschreckt. Durch das Eingreifen ihres Ehemannes konnte die Frau fliehen, doch die schockierenden Bilder gingen um die Welt.
Die Behörden erklärten, dass die kriminelle Bande bereits einen Tag zuvor einen Entführungsversuch unternommen hatte. Einige Tage später konnte ein weiterer Entführungsplan in Nantes verhindert werden.
Der Angriff
Am 13. Mai 2025 wurden Noizats Tochter, ihr Ehemann und ihr Kind von vier maskierten Entführern überfallen. Die Opfer erlitten leichte Verletzungen und wurden im Krankenhaus behandelt.
Laut ihren Anwälten wurden die jungen Täter vom Geld angelockt und gerieten in eine Situation, die sie nicht überblicken konnten. Die wahren Drahtzieher hinter der kriminellen Operation bleiben bisher unbehelligt. Vor allem die Ausführenden am unteren Ende der Struktur wurden festgenommen.
Anstieg von Krypto-Entführungen
Sowohl in Frankreich als auch weltweit nehmen Entführungen gegen Lösegeld in der Kryptoszene zu. Kürzlich wurde David Balland, Mitgründer von Ledger, entführt. Auch der Vater eines Krypto-Millionärs geriet ins Visier einer kriminellen Bande und wurde am 1. Mai 2025 verschleppt.
Bruno Retailleau, der französische Innenminister, traf sich Mitte Mai mit Fachleuten der Kryptoindustrie, um über Schutzmaßnahmen zu beraten. Justiz und Krypto-Unternehmen arbeiten zunehmend zusammen, um Entführungen zu verhindern. So können Beamte beispielsweise Häuser auf Sicherheitsrisiken prüfen.
Neue Form der Versicherung
Auch die Versicherungsbranche reagiert. Sie hat ein neues Produkt entwickelt: eine spezielle Kidnap and Ransom (K&R)-Police für digitale Investoren. Diese Versicherungen bieten finanziellen Schutz bei Entführungen, Erpressungen oder Lösegeldforderungen, bei denen Kryptowährungen eine Rolle spielen.
Auch Krypto-Unternehmen bleiben nicht untätig. Sie engagieren zunehmend Sicherheitspersonal zum Schutz einflussreicher Personen aus der Branche.