Gino Presti Gino Presti
3 min. Lesedauer

Europäische Kryptoregelungen weniger wirksam aufgrund mangelnder Durchsetzung

icon-regulering
Regierung und …
Europäische Krypto-Vorschriften wegen mangelnder Durchsetzung weniger wirksam

Foto: Christophe Licoppe/Shutterstock

Seit 2023 arbeitet die Europäische Union (EU) intensiv an Krypto-Gesetzgebung, um den Aufsichtsbehörden mehr Klarheit und Befugnisse im Hinblick auf digitale Währungen zu geben. Nach der erzielten Einigung im Jahr 2023 wird die Gesetzgebung im Laufe dieses Jahres schrittweise eingeführt.

Trump: „Verfolgung von Krypto-Chef war politisch“
Trump: „Verfolgung von Krypto-Chef war politisch“

Sorgen über neue Krypto-Gesetzgebung

Es gibt jedoch auch Bedenken hinsichtlich der neuen Gesetzgebung. Die Aufsichtsbehörden sind offenbar uneinheitlich bei der Durchsetzung der bereits bestehenden Gesetzgebung. Auch Jon Helgi Egilsson, Vorsitzender und Gründer des digitalen Währungsanbieters Monerium, äußert sich dazu.

Das Unternehmen von Egilsson ist in Europa lizenziert und bietet den ersten digitalen Euro (EURe) auf der Blockchain an. Damit können Kunden des Unternehmens schnelle und kostengünstige weltweite Zahlungen durchführen. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Island, einem Land, das kein EU-Mitgliedstaat ist, jedoch Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) ist und daher Teil des EU-Binnenmarkts ist.

Laut Egilsson basiert die neue Gesetzgebung, genannt Markets in Crypto-Assets (MiCa), auf der bereits bestehenden Gesetzgebung Electronic Money Directive (EMD II). Das Problem besteht laut ihm darin, dass die bestehende Gesetzgebung seit Jahren ignoriert wird. Er äußert daher Bedenken bezüglich der Allgemeinen Durchsetzung und der unterschiedlichen Auswirkungen auf digitale Geldunternehmen in der Region.

Nicht gleichberechtigt in der Kontrolle behandelt

Unternehmen, die digitales Geld ausgeben möchten, benötigen dafür eine Lizenz. Ohne Lizenz drohen ihnen Geldstrafen und die Personen hinter dem Unternehmen riskieren sogar eine Gefängnisstrafe. Egilsson weist jedoch darauf hin, dass nicht alle unter der gleichen strengen Kontrolle stehen.

Konkurrenten von Monerium bieten dieselben Produkte und Dienstleistungen an, haben aber laut Egilsson keine Lizenz. Darüber hinaus kostet der Erhalt einer Lizenz viel Zeit und Geld. Sobald eine Lizenz erteilt wurde, unterliegen die Unternehmen jedoch strengen Regeln. Alle Vorgänge müssen zunächst der Aufsichtsbehörde vorgelegt werden, die diese anschließend regelmäßig ablehnt.

Während Monerium streng überwacht wird, sind andere Geldformen wie Stablecoins dies nicht. Egilsson findet dies bemerkenswert und versteht nicht, warum die Aufsichtsbehörden dies seit Jahren zulassen.

EU schließt Hintertür: Kryptoverbot soll russische Kriegskasse treffen
EU schließt Hintertür: Kryptoverbot soll russische Kriegskasse treffen

Verschiedene Perspektiven

Innerhalb der EU gibt es zwei verschiedene Gesetzgebungsperspektiven, erklärt Natalia Latka vom Blockchain-Analyseunternehmen Merkle Science gegenüber Cointelegraph.

Die eine Sichtweise betrachtet die bestehende EMD-Gesetzgebung als die wichtigste. Diese Gesetzgebung wäre bereits vor MiCa auf digitales Geld anwendbar gewesen. MiCa ist daher keine neue Gesetzgebung, sondern lediglich die Definition und Stärkung des bestehenden EMD-Rahmens.

MiCa selbst legt auch fest, dass Token für elektronisches Geld als elektronisches Geld zu betrachten sind. Damit wird auch unterstrichen, dass die EMD auf Kryptowährungen anwendbar ist. Die andere Perspektive sieht die MiCa als primäre Gesetzgebung für Stablecoins und Kryptowährungen. Die Befürworter dieser Perspektive sehen große Unterschiede zwischen Kryptowährungen und traditionellem digitalem Geld.

So habe sich die Europäische Kommission bewusst dafür entschieden, eine maßgeschneiderte Gesetzgebung für diese Form des digitalen Geldes zu schaffen. Diese Form sei risikoreicher, weshalb mehrere Lücken in der bestehenden Gesetzgebung geschlossen werden müssten.

Diesen Artikel teilen
  • Share on Twitter
  • Share on Telegram
  • Share on Facebook
Autor:
Über den Autor:
Gino Presti

Gino Presti ist seit März 2024 bei Crypto Insiders. Seit 2017 ist er aktiv im Kryptowährungshandel und hat sich ein umfangreiches Wissen über den Kryptomarkt angeeignet. Ginos fundiertes Verständnis und seine Begeisterung für Kryptowährungen motivieren ihn, aktuelle Trends und Entwicklungen kontinuierlich zu verfolgen und sein Wissen mit einem breiteren internationalen Publikum zu teilen.

Gerade eingetroffen
Trending
10.000 € für Zcash? Prognose lässt Kurs explodieren
10.000 € für Zcash? Prognose lässt Kurs explodieren
  • 27/10/2025
  • 2 Min. Lesedauer
Bitcoin-Kurs im freien Fall - XRP, dogecoin & cardano fallen um 15%
Bitcoin-Kurs dippt nach großem Anstieg – Analysten erwarten mehr Schmerz
  • 28/10/2025
  • 2 Min. Lesedauer
Totgeglaubter Coin steigt plötzlich stark
Totgeglaubter Coin steigt plötzlich stark
  • 27/10/2025
  • 3 Min. Lesedauer
Bitcoin erlebt ein starkes Comeback, Ethereum schwächelt
Bitcoin erlebt ein starkes Comeback, Ethereum schwächelt
  • 27/10/2025
  • 3 Min. Lesedauer
Bitcoin im Aufwind nach Angstphase
Bitcoin im Aufwind nach Angstphase
  • 27/10/2025
  • 3 Min. Lesedauer

Trending Regierung und Regulierung

Lobbykampagne in Washington ebnet Weg für CZ-Begnadigung
Lobbykampagne in Washington ebnet Weg für CZ-Begnadigung
  • 28/10/2025
  • 2 Min. Lesedauer
Kryptodieb (11,6 Mrd. €) dankt „Papa Trump“ nach Haftende
Kryptodiebin (11,6 Mrd. €) dankt „Papa Trump“ nach Haftende
  • 29/10/2025
  • 2 Min. Lesedauer
Japanische Behörden zögern mit Krypto-ETFs trotz weltweitem Vormarsch
Stablecoin-Rennen weitet sich aus: Erste japanische Stablecoin
  • 30/10/2025
  • 2 Min. Lesedauer

Wissensbasis

Wissensbasis

Wissensbasis