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Die ersten 100 Tage von Donald Trumps neuer Präsidentschaft haben einen klaren Kurs vorgegeben. Die Vereinigten Staaten sollen zum weltweiten Zentrum für Krypto und Künstliche Intelligenz (KI) werden.
Mit schnellen Ernennungen, aufsehenerregenden Entscheidungen und erheblichen Investitionen steuert Trump auf eine radikale Neupositionierung des amerikanischen Technologie- und Finanzsektors zu. Aber sein Ansatz wirft auch ethische und wirtschaftliche Fragen auf.
Der ehemalige Kommunikationschef des Weißen Hauses Anthony Scaramucci behauptet im Gespräch mit Cointelegraph sogar, dass es „die schlechtesten 95 Tage in der modernen Präsidentschaftsgeschichte“ seien. Wir blicken auf die ersten 100 Tage zurück.
Pro-Krypto-Kurs sichtbar ab Tag eins
Am Tag seiner Amtseinführung ernannte Trump prominente Pro-Krypto-Persönlichkeiten auf Schlüsselpositionen. Paul Atkins, ein kryptofreundlicher Geschäftsmann, wurde vorgeschlagen als Vorsitzender der amerikanischen Finanzaufsichtsbehörde, der SEC. Auch David Sacks, Tech-Investor und KI-Befürworter, wurde als „Krypto- und KI-Zar“ eingesetzt.
Einen Tag später präsentierte Trump die ‚Stargate‘-Initiative: eine private KI-Infrastruktur von 500 Milliarden Dollar. Eine beträchtliche Summe, die darauf abzielt, amerikanische Arbeitsplätze zu schaffen und internationale Dominanz zu gewährleisten.
Symbolische und kontroverse Schritte
Trump setzte auch seine Versprechen an die libertäre und Kryptogemeinde um. So begnadigte er Ross Ulbricht, Gründer von Silk Road, und verbot die Einführung eines digitalen Dollars (CBDC) per Dekret.
Er richtete gleichzeitig eine Arbeitsgruppe ein, die aus den USA „das Weltzentrum für Krypto“ machen soll. Später folgte die Einrichtung einer Bitcoin-Reserve und eines breiteren ‚Krypto-Vorrats‘ mit unter anderem Ethereum (ETH), Solana (SOL) und Ripple (XRP).
Wirtschaftliche Turbulenzen und politische Kritik
Die positiven Entwicklungen in der Kryptowelt stehen im Kontrast zur traditionellen Finanzwelt. Darin flammte Trumps Handelskrieg in voller Heftigkeit auf mit der Einführung neuer Importzölle auf unter anderem China, Mexiko und Kanada.
Die Finanzmärkte, darunter auch Krypto, reagierten negativ. Die Auswirkungen auf amerikanische Kryptoschürfer, die von importierter Hardware abhängig sind, waren direkt spürbar.
Darüber hinaus kamen auch ethische Bedenken auf. Ein exklusives Dinner mit Trump war für Inhaber seines eigenen TRUMP Memecoins zugänglich, was zu Vorwürfen der Interessenverflechtung führte und es wurde sogar zu einem Amtsenthebungsverfahren aufgerufen.
Auswirkungen auf die Kryptoregulierung
Die ersten 100 Tage von Trumps Präsidentschaft haben erhebliche Veränderungen für die Krypto-Industrie gebracht. Gleichzeitig haben sie zu zunehmender Kritik und Kontroversen geführt, da die persönlichen Verbindungen des Präsidenten mit Blockchain-Projekten ethische Fragen aufwerfen.
Anthony Scaramucci sagt im Gespräch mit Cointelegraph, dass diese Kontroversen die Bemühungen der Industrie, Änderungen im Kongress durchzusetzen, durchaus untergraben könnten.
„Trump hat alles so aufgeblasen, dass selbst Gesetzgebung rund um Stablecoins (STABLE act) kaum noch vom Boden kommt“, sagte er.