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China schlägt erneut hart gegen die Kryptobranche zu. Die strengen Maßnahmen erinnern an 2021. Sieben große Branchenorganisationen aus dem Finanzsektor machen keinen Hehl daraus.
Alle Aktivitäten rund um Kryptowährungen und Stablecoins sind illegal. Dies schließt auch einen Bereich ein, der bisher in einer Grauzone lag: die Tokenisierung von Real-World Assets (RWA).
RWA-Projekte in China unter Druck
Die neue Warnung beendet jede Form von kryptobezogenen Dienstleistungen innerhalb Chinas.
Laut den Organisationen, die von Banken bis hin zu Internetunternehmen reichen, hat keine einzige Aufsichtsbehörde im Land „auch nur ein einziges RWA-Tokenisierungsprojekt genehmigt“.
Damit schließt China eine Tür, die international gerade weit offensteht, da der Wert tokenisierter Vermögenswerte inzwischen die Marke von 25 Milliarden Euro überschritten hat.
RWA-Lösungen (Real World Assets) wandeln reale Vermögenswerte wie Anleihen oder Geldmarktfonds in digitale Token auf der Blockchain um.
Dadurch können traditionelle Anlagen einfacher und schneller über die Blockchain gehandelt werden.
RWA-Lösungen wie das 1,7 Milliarden Euro schwere BUIDL-Fonds von BlackRock gelten weltweit als wichtige Brücke zwischen traditionellen Märkten und der Blockchain.
China betrachtet dies jedoch als Risiko, da Geldströme schwerer kontrollierbar werden und die Abhängigkeit von westlicher (Dollar-)Infrastruktur zunehmen könnte.
Aufsichtsbehörden sehen RWA-Token als mögliche Methode, Kapital außer Landes zu schaffen.
Über eine solche Konstruktion können inländische Vermögenswerte in Token umgewandelt, an eine ausländische Wallet gesendet und dort gegen andere Währungen eingetauscht werden – alles ohne Banken oder Kapitalverkehrskontrollen dazwischen.
China erhöht den Druck auf den Kryptomarkt
Analysten zufolge führt China eine vierstufige Blockade ein:
- Mining bleibt unmöglich
- Stablecoin-Kanäle werden blockiert
- RWA-Routen werden geschlossen
- Projekte wie Pi Network sind ab sofort verboten
Selbst Mitarbeiter ausländischer Kryptounternehmen, die in China leben, riskieren rechtliche Probleme.
Die Maßnahmen erinnern stark an 2021, als zehn Regierungsbehörden gemeinsam allen Börsen den Zugang verwehrten und Mining auf einen Schlag unmöglich machten.
Damals fiel Chinas Anteil an der weltweiten Bitcoin (BTC)-Hashrate von 75 Prozent auf nahezu null.
Auch letzte Woche zog die chinesische Zentralbank eine harte Linie und bekräftigte das Verbot sämtlicher Krypto-Aktivitäten.
Anlass waren „Spekulation“ sowie Geldwäsche. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht zeigt einen Anstieg von 37 Prozent bei Geldwäschefällen mit digitalen Vermögenswerten.
Dies sei laut den Behörden ein zusätzlicher Grund für ein hartes Vorgehen.
Hinzu kommt, dass China Stablecoins nun offiziell als digitale Währungen betrachtet – was bedeutet, dass Besitz oder Nutzung möglicherweise strafrechtlich verfolgt wird.