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Avraham Eisenberg, der Mann hinter dem berüchtigten Hack von Mango Markets, bei dem 118 Millionen US-Dollar entwendet wurden, wurde am 1. Mai zu 52 Monaten Haft verurteilt. Bemerkenswerterweise steht dieses Urteil jedoch nicht im Zusammenhang mit dem großangelegten Angriff auf die Krypto-Plattform, sondern basiert auf einer separaten Anklage wegen Besitzes von kinderpornografischem Material.
Verurteilung aufgrund schockierender Anklage
Die Anklage wegen Besitzes kinderpornografischen Materials wurde separat behandelt und bildet den Hauptbestandteil der verhängten Strafe. Das US-Gericht in New York befasste sich Anfang des Jahres mit dem Fall, in dem Eisenberg ein Schuldeingeständnis ablegte. Er besaß über tausend explizite Dateien, darunter auch Aufnahmen von Babys und Kleinkindern.
Richter Arun Subramanian betonte während der Anhörung in Manhattan, dass eine Haftstrafe notwendig sei, um die Verbreitung derartiger Inhalte zu unterbinden. Nach seiner Entlassung wird Eisenberg fünf Jahre lang unter Aufsicht stehen und muss Überwachungssoftware auf seinen Geräten installieren lassen.
Seine Verurteilung erfolgte somit noch vor dem erwarteten Urteil in der Krypto-Strafsache. Dabei geht es um den bekannten Angriff auf Mango Markets im Jahr 2022. Zwar hatte der Richter zunächst geplant, beide Fälle zu kombinieren, doch die Betrugsanklage war noch nicht abgeschlossen. Das Urteil in dieser Sache wird später im Jahr erwartet.
Mango Markets verlor über 100 Millionen US-Dollar
Eisenberg wurde im Dezember 2022 festgenommen, nachdem er durch eine raffinierte Preismanipulation des MNGO-Tokens Mango Markets ausraubte. Ihm wurden unter anderem Betrug und Marktmanipulation vorgeworfen. Im April 2024 wurde er unter anderem des digitalen Betrugs für schuldig befunden. Mango Markets war eine dezentrale Kryptobörse, auf der Nutzer ohne Zwischenhändler handeln konnten.
Im Oktober 2022 manipulierte Eisenberg die Preisdaten der Plattform, das sogenannte „Price Oracle“, wodurch er seinen Kontostand künstlich erhöhte und Kryptowährungen im Wert von über 100 Millionen US-Dollar abheben konnte. Der Wert des Mango-Tokens fiel daraufhin um mehr als 50 %.
Eisenberg verteidigte sich damit, lediglich legale Marktmechanismen genutzt zu haben, und erklärte, dass er sogar über Rückzahlungen an Nutzer verhandelt habe, nachdem das Versicherungsfonds von Mango nicht ausreichte. Die Jury und die Staatsanwaltschaft sahen dies anders. Sie verwiesen auf überzeugende Beweise für absichtliche Täuschung.
Folgen für den Kryptosektor: Wachsende Risiken durch Schwachstellen
Der Fall Eisenberg zeigt, wie ernst US-Behörden mittlerweile Krypto-Kriminalität nehmen. Wo früher viele Hacker mit cleveren Tricks in dezentralen Systemen davonkamen, sind die juristischen Konsequenzen nun spürbarer denn je.
Früher konnten sich Täter oft hinter der Komplexität von Protokollen und rechtlichen Grauzonen verstecken. Dieser Fall macht deutlich, dass US-Behörden bereit sind, harte Strafen zu verhängen – selbst wenn rechtliche Grenzen noch nicht eindeutig definiert sind.