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Werden traditionelle Finanzmärkte bald Blockchain-Technologie nutzen? Drei Führungskräfte von JPMorgan haben aktuell Gespräche mit der Crypto Task Force der amerikanischen Securities and Exchange Commission (SEC) geführt.
In diesem Treffen stand eine wichtige Frage im Mittelpunkt: wie können Kapitalmarktinstrumente auf die Blockchain übertragen werden. Eine Frage der Zeit?
Gespräch über Blockchain-Technologie
Führungskräfte von JPMorgan, der größten Bank Amerikas, haben mit der SEC über die Regeln rund um digitale Kryptowährungen gesprochen, aber auch darüber, wie die Finanzmärkte aussehen könnten, wenn alles bald über die Blockchain läuft.
So besprachen sie, was sich ändern würde, wenn Aktien oder Anleihen künftig auf einer digitalen, öffentlichen Blockchain laufen würden. Dabei betrachteten sie auch die Vorteile und Risiken. Derzeit werden Aktien, Anleihen etc. noch über traditionelle Banken oder Börsen gehandelt.
JPMorgan Vorreiter im Kryptobereich?
Weiter ging das Gespräch über das, was JPMorgan bereits in der Kryptowelt macht. So hat die Bank bereits eine digitale Plattform, auf der kurzfristige Kredite abgewickelt werden. Das sind Vereinbarungen zwischen großen Finanzakteuren, aber digital.
JPMorgan schaut auch nach verschiedenen Wegen, wie sie einen Vorsprung vor ihren Konkurrenten erlangen können. Durch clevere Nutzung der Blockchain-Technologie hoffen sie, Transaktionen schneller und günstiger zu machen.
Gleichzeitig sucht die Bank nach neuen Wegen, Geld zu verdienen. Eine der Möglichkeiten wären tokenisierte Assets. Das sind digitale, handelbare Versionen traditioneller Finanzprodukte.

JPMorgan testet Einlagentoken, aber keinen Stablecoin
Vergangenen Dienstag kündigte die Bank ein Pilotprogramm für Token-Einlagen an. Der neue Token, JPMD, läuft auf Base, einer Blockchain, die von der Kryptobörse Coinbase entwickelt wurde.
Institutionelle Kunden von Coinbase können JPMD für Transaktionen nutzen, sobald der Pilot abgeschlossen ist, was voraussichtlich einige Monate dauern wird. Einen Tag zuvor beantragte die Bank auch offiziell eine Marke für den Namen JPMD.
Unterdessen fragen sich verschiedene Personen, ob die JPMD-Marke dafür sorgen wird, dass auch ein Stablecoin der Bank kommt.
Naveen Mallela, eine Führungskraft bei JPMorgan, sagte Bloomberg, dass Token-Einlagen eine „überlegene Alternative zu Stablecoins“ für Institutionen sind. Er bemerkte dabei, dass ihre fraktionale Reservedeckung sie skalierbarer macht.