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Die US-Regierung ist seit Monatsbeginn größtenteils lahmgelegt, weil der Kongress keine Einigung über einen neuen Haushalt erzielt hat.
Davon betroffen ist auch die Securities and Exchange Commission (SEC). Die Schließung droht die laufenden Anträge für neue Krypto-ETFs erheblich zu verzögern.
Was bedeutet der Shutdown für die SEC?
Die SEC befindet sich während des Shutdowns im Minimalbetrieb. Nur ein kleiner Teil des Personals bleibt aktiv und übernimmt essenzielle Aufgaben wie Marktüberwachung und dringende Durchsetzung.
Alle weiteren Aktivitäten – darunter die Prüfung und Genehmigung neuer Finanzprodukte – sind ausgesetzt. Damit stehen die mehr als 90 Anträge für Spot-Krypto-ETFs auf Hold. Betroffen sind unter anderem Fonds für Solana (SOL), XRP, Litecoin (LTC) und Cardano (ADA).
Ein konkretes Beispiel: Der Antrag von Canary Capital für einen Litecoin-ETF hätte heute eine Entscheidung erhalten müssen – diese Frist kann nun nicht eingehalten werden. Auch weitere Deadlines zwischen dem 10. und 24. Oktober drohen zu verschieben.
Folgen für die Kryptomärkte
Kurzfristig entsteht vor allem Unsicherheit: Investoren wissen nicht, wann oder ob bestimmte ETFs tatsächlich auf den Markt kommen. Das kann zusätzliche Volatilität auslösen.
Darüber hinaus droht den USA ein Wettbewerbsnachteil: Bleibt Washington blockiert, könnten Regionen wie Europa oder Asien schneller neue Krypto-Produkte einführen – und damit Kapitalströme anziehen, die sonst in die USA geflossen wären.
Auch prozessual ist die Lage heikel: Für die Genehmigung eines Spot-ETFs sind meist zwei Verfahren nötig – die Registrierung über ein S-1-Formular und die Zustimmung zu Börsenänderungen per 19b-4-Antrag. Beide Verfahren liegen nun still.
Gibt es dennoch Hoffnung?
Analysten betonen, dass manche Anträge bereits weit fortgeschritten seien. Sobald die Regierung wieder arbeitsfähig ist, könnte die SEC diese Dossiers relativ schnell abschließen.
Langfristig wird zudem über generische Zulassungsstandards diskutiert. Diese würden verhindern, dass für jedes Produkt ein eigener Genehmigungsprozess nötig ist – allerdings erst nach Ende des Shutdowns.
Die Erwartungen an den Oktober waren hoch – viele sprachen von einem der wichtigsten Monate der Krypto-Geschichte. Vorerst bleibt die Entwicklung jedoch blockiert.
Ob Solana, Litecoin oder XRP – Entscheidungen liegen still, bis Washington wieder handlungsfähig ist. Bemerkenswert: Trotz der politischen Unsicherheit flossen in den letzten 24 Stunden rund 94 Mrd. US-Dollar in den Kryptomarkt, der heute stark im Plus notiert.